Wall-Street-Banken buhlen um GM-Börsengang
Entsprechend heftig buhlen die Wall-Street-Banken derzeit darum, zu den Auserwählten zu gehören, wie das «Wall Street Journal» am Freitag berichtete. Die Chefs von JP Morgan Chase, Morgan Stanley und der Bank of America nahmen demnach in dieser Woche an Treffen mit Vertreter von GM und des US-Finanzministeriums teil. Vikram Pandit von der Citigroup war per Telefon zugeschaltet und Goldman-Sachs-Boss Lloyd Blankfein, gerade in London, schickte zwei hochrangige Vertreter. Am Ende werden vermutlich zwei Banken ausgewählt, die dann den Löwenanteil der Gebühren kassieren.
US-Regierung hält 61 Prozent an GM
Vor den Treffen hatten die Banken Fragebogen erhalten, in denen sie unter anderem beantworten mussten, wie weit sie GM schon in der Vergangenheit unterstützt haben. Der grösste US-Autohersteller war in den vergangenen Jahren in eine Krise geschlittert und konnte 2009 nur mit Hilfe massiver staatlicher Finanzspritzen von insgesamt 50 Milliarden Dollar vor dem Untergang bewahrt werden. Die Regierung besitzt derzeit 61 Prozent des Unternehmens und hat deshalb bei der Auswahl der Banken ein gewichtiges Wort mitzureden.
Rückkehr zu schwarzen Zahlen
Nach einem radikalen Sparkurs, dem Zehntausende von Stellen und einige Automarken zum Opfer gefallen sind, hat sich das Unternehmen erholt und wird 2010 nach Angaben von Konzernchef Edward Whitacre erstmals seit 2004 einen Jahresgewinn ausweisen können. Schätzungen des Konzern-Marktwerts variieren. Aber einige Wall-Street-Analysten nennen Zahlen von bis zu 90 Milliarden Dollar – das wäre mehr als genug, damit die Regierung ihr Geld zurückerhält. Zum Vergleich: Fords Marktwert liegt bei etwa 40, Toyotas bei 116 Milliarden Dollar. (awp/mc/ps/20)