EU-Verlauf: Fest – China bleibt europäischen Staatsanleihen treu

Der Cac 40 in Paris gewann 2,11 Prozent auf 3.480,51 Punkte. Für den Londoner FTSE 100 ging es ebenfalls um 1,97 Prozent auf 5.137,26 Punkte nach oben.


Händler verwiesen darauf, dass die Chinesen zu ihren Beständen an europäischen Staatsanleihen stehen wollen. «Die Kommentare haben an der Oberfläche für Beruhigung gesorgt und dem Euro eine deutliche Erholung beschert», kommentierte Währungsanalyst Lee Hardman von BTM-UFJ. Noch am Vorabend hatten Medienberichte, dass China seine Bestände an europäischen Staatsanleihen überprüfen wolle, für fallende Kurse an der Wall Street und einen erneuten Rücksetzer beim Euro unter die Marke von 1,22 US-Dollar gesorgt. Insbesondere gegenüber dem Yen konnte der Euro wieder deutlich zulegen und sorgte so an der Tokioter Börse für den grössten Tagesgewinn seit zwei Wochen.


Compagnie Financiere Richemont waren nach Zahlen mit minus 0,80 Prozent unter den wenigen Verlierern zu finden. Börsianer schätzten den Gewinn deutlich unter den jüngst angehobenen Erwartungen ein und stellten heraus, dass der Luxusgüterkonzern keinen präzisen Ausblick abgegeben habe. Die Ankündigung eines Aktienrückkaufpakets konnte dagegen nicht für steigende Kurse sorgen.


Prudential indes schnellten um 7,12 Prozent auf 548,11 Pence in die Höhe. Unter Händlern machte das Gerücht die Runde, dass die geplante milliardenschwere Übernahme des Asiengeschäfts vom US-Versicherer AIG vor der Absage stehe. Am Morgen bereits hiess es in der «Times», dass Aktionäre vor allem wegen des Preises von 35 Milliarden Dollar gemeinsam gegen die Pläne vorgehen wollen. Aktien der Man Group stiegen gar um 7,90 Prozent auf 232,30 Pence. Der Hedgefonds überraschte mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr, gab einen optimistischen Ausblick ab und berichtete von einer Stabilisierung der verwalteten Kundengelder.


Finanzwerte entwickelten sich überwiegend positiv. Der Versicherer Axa führte den EuroStoxx mit einem Aufschlag von 5,69 Prozent auf 13,460 Euro an. ING gehörten mit plus 4,91 Prozent ebenfalls zu den grössten Gewinnern. Französische oder britische Banken gewannen zwei bis drei Prozent. Dem hinterher hinkten nur die Spanier: Nach Anfangs deutlichen Verlusten konnten sich die Titel von Banco Santander und BBVA aber zuletzt ebenfalls in die Gewinnzone retten.


Papiere von BP stiegen um 4,11 Prozent auf 512,30 Pence. Der Ölkonzern will am Donnerstagabend über den Erfolg der jüngsten Versuche berichten, das Ölleck im Golf von Mexiko zu verschliessen. BP selbst hatte die Erfolgschancen auf 60 bis 70 Prozent beziffert. Auch deutlich anziehende Ölpreise liessen die Anleger zugreifen. (awp/mc/pg/14)

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