SMA Solar mit Rekordquartal – Lieferengpass bremst zweites Quartal
Jedoch kann das Unternehmen seine gerade erst aufgestockte Produktionskapazität nicht voll ausnutzen. Lieferanten vor allem aus der Halbleiterindustrie könnten ihre zugesagten Liefermengen nicht einhalten, teilte die TecDax-Gesellschaft am Freitag in Niestetal bei Kassel mit. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen trotzdem. Der Umsatz soll im Geschäftsjahr 2010 auf 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro steigen, nach 934,3 Millionen Euro im Vorjahr. Des Weiteren peilt SMA eine EBIT-Marge von 20 bis 23 Prozent an. In einem schwächeren Umfeld sank der Aktienkurs im frühen Handel um rund 0,9 Prozent.
Ausgebaute Produktion bleibt ungenutzt
«Wir haben zu wenig Bauteile, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden», sagte ein Sprecher. Durch die unzureichende Versorgung mit Elektronikkomponenten könne SMA die Produktion nicht wesentlich über die des vierten Quartals 2009 steigern. Die zu Jahresanfang kurzfristig ausgebaute Wechselrichter-Produktion in Kassel mit einer zusätzlichen Kapazität von fünf Gigawatt könne das Unternehmen deshalb nur zu einem geringen Teil nutzen. Dabei hatte SMA Solar in den vergangenen Monaten mit dem Ausbau der Kapazitäten auf den anhaltenden Solarboom in Deutschland und die weiter steigende grosse Nachfrage aktiv reagieren wollen. Im zweiten Halbjahr solle sich die Situation entspannen. Sobald sich die Materialversorgung entspanne, könne SMA aber in kürzester Zeit mehr Wechselrichter liefern, hiess es.
Solarboom treibt Absatz
So gut wie in den ersten drei Monaten lief noch kein erstes Quartal bei SMA. Ein wesentlicher Grund war die hohe Nachfrage nach Solaranlagen vor der für den Sommer angekündigten Kürzung der Solarförderung. SMA nannte aber auch das niedrige Zinsniveau sowie die gesunkenen Modulpreise als Nachfragetreiber. So stieg der Umsatz von 86,7 Millionen Euro auf 339,3 Millionen Euro und damit stärker, als das Unternehmen selbst erwartet hatte. Die Nordhessen hatten mit 310 bis 330 Millionen Euro gerechnet. Ausserdem waren sie von einer operativen Marge von 20 bis 23 Prozent ausgegangen ? tatsächlich erreichen konnte SMA 27,2 Prozent. Das entsprechende Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf 92,4 (Vorjahr: 6,0) Millionen Euro, das Nettoergebnis erreichte 66,8 (5,5) Millionen Euro.
Schwacher Jahresbeginn wettgemacht
Das Vergleichsquartal Anfang 2009 war aussergewöhnlich schwach ausgefallen. Damals war SMA von der Wirtschaftskrise erfasst worden. Investoren hielten sich wegen der angespannten Finanzierungslage und des Preisverfalls für Module lange zurück, ehe im zweiten Halbjahr wegen der stabilen Förderung in Deutschland ein Boom einsetzte. Im Laufe des Jahres konnte SMA so den schwachen Jahresbeginn wettmachen und schliesslich ein Rekordergebnis erzielen. SMA stellt mit seinen Wechselrichtern eine zentrale Komponente für Solaranlagen her. Die Geräte wandeln den in den Photovoltaik-Anlagen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um. (awp/mc/gh/11)