Eurozone: Wirtschaft wächst im ersten Quartal wie erwartet
Auf Jahressicht stieg die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,5 Prozent. Auch dies war von Volkswirten erwartet worden. Im vierten Quartal war die Wirtschaft noch um 2,2 Prozent geschrumpft. Im Krisenjahr 2009 war die Wirtschaft im Euroraum um 4,1 Prozent geschrumpft. Das höchste Wachstum in der Eurozone verbuchte im ersten Quartal im Jahresvergleich die Slowakei mit 4,6 Prozent, gefolgt von Portugal mit 1,7 Prozent. Die grössten Rückgange erlitten das hochverschuldete Griechenland und Zypern mit einem Rückgang von je 2,3 Prozent. In Deutschland wuchs die Wirtschaft um 1,5 Prozent und in der zweitgrössten Volkswirtschaft Frankreich um 1,2 Prozent.
Auch Wirtschaftsstimmung hellt sich weiter auf
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich zum fünften Mal in Folge aufgehellt. Der entsprechende Indikator sei im zweiten Quartal von 101,3 Punkten in der Vorperiode auf 102,3 Punkte gestiegen, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) am Mittwoch in München mit. Die Einschätzung zur aktuellen wirtschaftlichen Lage habe sich dabei weiter spürbar aufgehellt. Dagegen seien die Erwartungen von zuvor 118,0 Punkten auf 116,4 Zähler gesunken.
Verlangsamung der Entwicklung in H2 erwartet
«Die neuesten Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die konjunkturelle Erholung in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen wird, allerdings verlangsamt», sagte ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Noch am besten würden die Urteile zur aktuellen Wirtschaftslage in Deutschland und der Slowakei ausfallen. Besonders schlecht seien sie hingegen in Griechenland, Irland, Spanien, Portugal, Italien und auch Frankreich.
Sorgenkinder lasten auf Stimmung
Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sind dagegen laut ifo in fast allen Ländern positiv. Weniger zuversichtlich seien die befragten Experten allerdings in Spanien und Portugal sowie speziell in Griechenland, wo mit einer weiteren deutlichen wirtschaftlichen Verschlechterung in den kommenden sechs Monaten gerechnet wird. An der Umfrage des ifo Instituts und der Internationalen Handelskammer (ICC) nahmen im April 264 Experten teil.
Industrieproduktion steigt deutlich stärker als erwartet
Im Euroraum ist die Industrieproduktion im März deutlich stärker als erwartet gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sei die Produktion saisonbereinigt um 1,3 Prozent geklettert, teilte die Eurostat weiter mit. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte sich die Produktion um revidiert 0,7 (alt 0,9) Prozent erhöht. Damit hat die Produktion im Frühjahr an Schwung gewonnen. Auf Jahressicht stieg die Industrieproduktion im März um 6,9 Prozent. Auch dies war mehr als erwartet. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 6,2 Prozent gerechnet. Im Vormonat war sie noch um revidierte 3,9 Prozent (Erstschätzung 4,1) gestiegen. (awp/mc/ps/13)