Lafarge leidet unter hartem Winter

Danach erwarten die Franzosen einen Zuwachs bei der Zementnachfrage um bis zu fünf Prozent. Während sich die Märkte in den entwickelten Ländern in der zweiten Jahreshälfte erholen sollten, rechnet Lafarge im gesamten Jahr mit Zuwächsen in den Schwellenländern. Die Preise für Baustoffe sollten sich weitgehend «solide» entwickeln.


Gewinn um fast ein Drittel eingebrochen
Im ohnehin traditionell schwachen Zeitraum Januar bis März sank der Umsatz um zehn Prozent auf 3,276 Milliarden Euro. Operativ brach der Gewinn um fast ein Drittel auf 236 Millionen Euro ein. Unterm Strich blieben Lafarge 64 Millionen Euro nach einem Verlust von 17 Millionen im Vorjahr. Dabei profitierte das Unternehmen von dem Verkauf des Zementgeschäfts Cimpor in Portugal. Dies spülte den Franzosen 137 Millionen Euro in die Kasse. Die Aktie büsste bis zum Nachmittag um 3,14 Prozent auf 51,21 Euro ein und gehörte damit zu den grössten Verlierern im französischen Leitindex CAC-40.


Holcim in der Verlustzone
Den langen Winter in Europa und Nordamerika hatte auch der Schweizer Konkurrent Holcim deutlich zu spüren bekommen. Holcim konnte in den ersten drei Monaten den Umsatz zwar dank Zukäufen steigern, rutschte aber aufgrund einer Steuerbelastung in die Verlustzone. Mit Blick auf das Gesamtjahr blieben die Schweizer vorsichtig. Die Marktentwicklung bleibe in Europa und Nordamerika unsicher, hiess es am Dienstag bei Vorlage der Quartalszahlen. Erst die kommenden Monate würden zeigen, ob die schwache Nachfrage im ersten Quartal 2010 eher auf den harten Winter oder auf die konjunkturellen Umstände zurückzuführen sei. Asien und Ozeanien blieben hingegen auf Wachstumskurs. Den Sparkurs wollen die Schweizer fortsetzen.


CRH erwartet Umsatzeinbusse
Ähnlich vorsichtig äusserte sich der irische Baustoffkonzern CRH. Für das erste Halbjahr erwartet CRH, auch grösste US-Anbieter für Asphalt, einen Umsatzrückgang von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) könnte bis zu 20 Prozent sinken, hiess es. Mit Zuwächsen beim operativen Ergebnis rechnen die Iren wieder im zweiten Halbjahr. An diesem Donnerstag wird HeidelbergCement seine Zahlen zum ersten Quartal vorlegen. Die Analysten rechnen auch dort mit einem Umsatzeinbruch und einem operativen Verlust. (awp/mc/pg/07)

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