Hannover Rück hält trotz Beben und Unwettern an Gewinnziel fest

Die Naturkatastrophen des ersten Jahresviertels verkraftete das Unternehmen dank überschüssiger Reserven aus den Vorjahren deutlich besser als erwartet.


Gewinn um ein Drittel zurückgegangen
In den ersten drei Monaten des Jahres schrumpfte der Gewinn unter dem Strich um knapp ein Drittel auf 157 Millionen Euro. Dabei musste der Rückversicherer eine aussergewöhnlich hohe Last an Grossschäden tragen. Alleine das Erdbeben in Chile kostete ihn 185 Millionen Euro. Das Beben in Haiti, den Wintersturm «Xynthia» über Europa und andere Grossschäden eingerechnet, kam die Hannover Rück auf eine Belastung von gut 264 Millionen Euro – rund zweieinhalb mal so viel wie ein Jahr zuvor.


Damals hatte die Hannover Rück unter dem Strich zudem von einem übernommenen Lebensversicherungspaket der ING profitiert. Dieses Mal schlug die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten in einem deutlich höheren Kapitalanlageergebnis nieder: Es wuchs um 41 Prozent auf fast 280 Millionen Euro.


Schaden-Versicherungsgeschäft profitabel
Trotz der hohen Schäden war auch das Schaden-Versicherungsgeschäft profitabel: Weil die Hannover Rück bei der Abwicklung von Schaden-Reserven aus dem Vorjahr positiv abschnitt, blieb die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit 99,3 Prozent noch unter der entscheidenden 100-Prozent-Marke. Aufwendungen für Schäden und Verwaltung waren damit alleine durch Beitragseinnahmen gedeckt.


Geschäft weiter ausgeweitet
Unterdessen weitete die Hannover Rück ihr Geschäft weiter aus. Die Bruttoprämien legten um sieben Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro zu, die Nettoprämien wuchsen um knapp ein Zehntel auf 2,3 Milliarden Euro. Besonders stark fiel das Wachstum mit zwölf Prozent in der Personen-Rückversicherung aus, während die Schaden-Rückversicherung lediglich um vier Prozent zulegte.


Hoffen auf Milde der Natur
Nun hofft der Vorstand darauf, dass sich die Häufung der Katastrophen des ersten Quartals im Rest des Jahres nicht fortsetzt. Wenn die Grossschäden in den verbleibenden Monaten im Rahmen der Erwartungen bleiben und es zu keinen «einschneidend negativen Entwicklungen auf den Kapitalmärkten» kommt, will die Hannover Rück wieder eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent erreichen. Die Aktionäre können sich dann auf eine Dividende von zwei Euro je Aktie einstellen. (awp/mc/pg/13)

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