Übergreifen der Schuldenkrise auf Spanien befürchtet
«Es könnte sich in einer Lage befinden, in der es unmöglich wird, auf den Geldmärkten Kredite zu akzeptablen Zinsraten aufzunehmen.» An der Madrider Börse sank der Aktienindex Ibex 35 am Dienstag bis zum Nachmittag um 3,3 Prozent und fiel auf den niedrigsten Stand des Jahres. Unter den Anlegern breiteten sich zunehmend Zweifel aus, ob der spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero das wachsende Haushaltsdefizit in den Griff bekommen kann. Die spanische Wirtschaft befindet sich nach wie vor in der Rezession. Die Arbeitslosenquote stieg auf ein Rekordniveau von über 20 Prozent.
9,8 Mrd. Euro für Griechenland
Spanien muss trotz seiner eigenen Verschuldung eine Summe von 9,8 Milliarden Euro für das Griechenland-Paket aufbringen. «Die Investoren befürchten, dass die Schuldenkrise auch andere schwächere Länder der Eurozone wie Portugal oder Spanien infizieren könnte», schrieb die «Financial Times». «Einige warnen gar davor, dass es für diese Staaten möglicherweise auch Rettungspakete geben müsse.» Zapatero wies Gerüchte zurück, sein Land werde in Kürze um Finanzhilfe der Euroländer bitten: «Das ist völliger Wahnsinn.»
Vom Magier zum Improvisateur
Die italienische Zeitung «Corriere della Sera» ergänzte: «Aus dem Magier Zapatero ist ein Improvisateur geworden. Spanien glaubt nicht mehr an seinen Kapitän.» König Juan Carlos rief die Spanier zur Einigkeit auf. «Wenn alle gemeinsam daran arbeiten, die Krise zu überwinden, können wir die Dynamik von Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zurückerlangen», sagte der Monarch in der nordspanischen Stadt León. (awp/mc/pg/31)