US-Wirtschaft setzt Erholung mit vermindertem Tempo fort
Im Vergleich zum vierten Quartal 2009, als das Plus bei starken 5,6 Prozent lag, ist dies zwar ein Dämpfer. Ökonomen hatten mit dieser Entwicklung aber gerechnet.
Einfuhren legen deutlich stärker zu als Ausfuhren
Ausschlaggebend für das gemässigte Wachstumstempo waren der Aussenhandel und die Investitionen. Die Ausfuhren legten zwar weiter zu, allerdings schwächer als im vierten Quartal. Hinzu kommt, dass die Einfuhren deutlich stärker als die Ausfuhren zulegten und damit der gesamte Aussenhandel das Wachstum belastete. Auf der Investitionsseite zeigte sich ein ähnliches Bild: So legten die privaten Investitionen zwar erneut zu, allerdings spürbar schwächer als in den vorangegangenen drei Monaten.
Privater Konsum stützt
Unterstützung kam unterdessen vom privaten Konsum, der als einzige Grösse stärker als im vierten Quartal 2009 wuchs. Laut Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) eine besonders erfreuliche Entwicklung, insbesondere wegen der immer noch hohen Arbeitslosigkeit. Allein auf den Konsum gehen rund drei Viertel des Gesamtwachstums zurück. Die Konsumausgaben und Investitionen des Staates belasteten hingegen das Wachstum.
Spürbar von Rezession erholt
Trotz des Wachstumsdämpfers hat sich die US-Wirtschaft seit vergangenem Sommer spürbar von der schweren Rezession erholt. Bis zum dritten Quartal 2009 war die US-Wirtschaft vier Quartale in Folge geschrumpft. Der Einbruch – Resultat der Finanzkrise – war die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte.
Chicago Einkaufsmanagerindex steigt im April stärker als erwartet
Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago ist im April überraschend deutlich gestiegen. Der Index sei von 58,8 Punkten im Vormonat auf 63,8 Punkte geklettert, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung von Chicago am Freitag mit. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 60,0 Punkte erwartet. Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung, während Werte darunter auf einen Rückgang hinweisen. Der Chicago-Index gilt als Indikator für den nationalen Einkaufsmanagerindex.
Michigan-Konsumklima trübt sich nur leicht ein
Das von der Uni Michigan erhobene Konsumklima hat sich im April nur leicht eingetrübt. Der entsprechende Index sei von 73,6 Punkten im Vormonat auf 72,2 Punkte gesunken, teilte die Universität Michigan in einer zweiten Schätzung mit. Damit wurden vorläufige Zahlen deutlich nach oben revidiert. Zunächst war ein Rückgang auf 69,5 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten nun mit einem Wert von 71,0 Punkte gerechnet. Der Index der Universität Michigan gilt als Stimmungsbarometer für das Kaufverhalten der US-Verbraucher. Der private Konsum wird wegen der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise derzeit besonders stark beachtet. In den vergangenen Jahren war der Konsum die wichtigste Konjunkturstütze der weltweit grössten Volkswirtschaft.
Arbeitskostenindex steigt im 1. Quartal stärker als erwartet
Der Anstieg der Arbeitskosten hat sich im 1. Quartal beschleunigt. Der Arbeitskostenindex sei um 0,6 Prozent zum Vorquartal geklettert, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal hatte der Anstieg bei revidierten 0,4 (zunächst +0,5) Prozent gelegen. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Arbeitskosten im ersten Quartal um 1,7 Prozent. (awp/mc/pg/25)