Lufthansa lässt sich von Vulkanasche nicht beirren

Deutschlands grösste Fluggesellschaft will das Jahr 2010 weiterhin mit einem höheren positiven Ergebnis abschliessen als im Vorjahr. «Genauere Prognosen wären allerdings zu diesem Zeitpunkt unseriös», sagte Mayrhuber. Es gebe noch zu viele unbekannte Einflussgrössen. Wegen der Luftraumsperrung nach dem Vulkanausbruch in Island Mitte April fehlen der Lufthansa Mayrhuber zufolge «fast eine Woche Produktionserlöse». Zudem seien in dieser Zeit erhöhte Kosten angefallen. Im Februar waren wegen eines Streiks der Piloten bereits 2.000 Flüge ausgefallen. Die Lufthansa hatte die Belastung damals auf 48 Millionen Euro beziffert.


Kritik an Krisenmanagement
Scharf kritisierte Mayrhuber das Krisenmanagement von Politik und Behörden nach dem Vulkanausbruch. «Hier muss meines Erachtens nachgearbeitet und müssen Schlussfolgerungen gezogen werden, denn es haben sich deutlich Defizite aufgetan.» Heute sei klar, «dass die Gefahrensituation überschätzt und ihre Folgen unterschätzt worden sind». Wegen der Aschewolke war der Luftraum über Europa zu grossen Teilen gesperrt worden. Alleine im deutschen Luftraum fielen dadurch rund 40.000 Flüge aus; Millionen Reisende sassen fest.


Ermutigende Anzeichen im Kerngeschäft
Im eigentlichen Geschäft erkennt die Lufthansa inzwischen wieder ermutigende Anzeichen. Bei den Interkontinentalflügen gebe es eine Marktbelebung, und auch bei der Luftfracht gehe es aufwärts, sagte Mayrhuber. Lufthansa Cargo wolle nach dem Verlust des Vorjahres in diesem Jahr wieder schwarze Zahlen abliefern.


Keine Dividende
Bei der Hauptversammlung sollen die Aktionäre auf eine Dividende verzichten. «Eine Dividendenausschüttung zu Lasten der Substanz wäre nicht vertretbar», sagte Mayrhuber. Die Lufthansa hatte im Krisenjahr 2009 zwar noch einen operativen Gewinn von 130 Millionen Euro eingeflogen, unter dem Strich jedoch einen Verlust von 112 Millionen Euro verbucht. (awp/mc/ps/14)

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