Nominallohnanstieg 2009 stärkster seit 8 Jahren

Unter Einbezug der durchschnittlichen negativen Jahresteuerung von -0,5% ergab sich bei den Reallöhnen gar ein Anstieg um 2,6% (Indexwert 103,2 Punkte, Basis 2005), wie das BFS mitteilt. Laut BFS war dies die stärkste Zunahme der Nominallöhne seit acht Jahren. Die kräftige Zunahme bei den Reallöhnen bedeutet nach Darstellung des BFS eine deutliche Trendwende zu den vorangehenden Jahren. Zwischen 2000 und 2008 habe das durchschnittliche jährliche Wachstum der Reallöhne zwischen -0,4% und 1,5%. Seit 1987 seien die Reallöhne nie stärker als 1,8% gestiegen.


Tertiärsektor: Nachrichtenübermittlung mit stärkster Lohnsteigerung
Im tertiären Sektor war die Nominallöhnerhöhung mit durchschnittlich 2,0% ähnlich hoch wie im Jahr 2008 (+2,1%), lag jedoch unter jener des sekundären Sektors (+2,3%). Die Wirtschaftszweige Nachrichtenübermittlung (+3,3%), Gastgewerbe (+2,4%), Öffentliche Verwaltung (+2,3%) und Detailhandel (+2,3%) verzeichneten die stärksten Lohnerhöhungen.


Finanzdienstleistler mit Werten unter dem Mittel
Die auf Finanzdienstleistungen spezialisierten Unternehmen bekamen hingegen die direkten Folgen der Finanzkrise zu spüren und wiesen Werte unter dem Mittel auf. Es sind dies: mit dem Kredit- und Versicherungsgewerbe verbundene Tätigkeiten (+2,0%), das Kreditgewerbe (+1,8%) sowie das Versicherungsgewerbe (+1,4%). Das niedrigste Lohnwachstum verzeichneten die Wirtschaftszweige Verkehr (+1,6%), Versicherungsgewerbe (+1,4%) und Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen (+1,3%).


Sekundärer Sektor: Löhne ziehen wieder an
Trotz eines leichten Wachstumsrückgangs im Jahr 2008 wies der sekundäre Sektor mit einem Plus von 2,3% eine stärkere Nominallohnerhöhung als in den vorangehenden Jahren auf (2008: +1,8% und 2007: +1,5%). Die wichtigsten Exportbranchen des sekundären Sektors, die in den vergangenen vier Jahren stark zum Wirtschaftswachstum beigetragen hatten – einschliesslich 2008, als ein leichter Rückgang verzeichnet wurde – wiesen 2009 einige der höchsten Lohnanpassungen auf. Dazu gehören die Herstellung von elektrischen und elektronischen Geräten (+3,1%), die Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten und Uhren (+2,7%), der Maschinen- und Fahrzeugbau (+2,6%) und die Chemie (+2,5%). Die Wirtschaftszweige Be- und Verarbeitung von Holz (+1,6%) und Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken (+1,5%) verbuchten die tiefsten Lohnerhöhungen im sekundären Sektor. (awp/mc/ps/14)

Schreibe einen Kommentar