Aktienfokus: Novartis nach soliden Quartalszahlen gesucht
Zum Ergebnis beigetragen haben vor allem ein sehr starker Umsatzbeitrag aus dem Impfstoffgeschäft und neu lancierte Produkte. Für 2010 zeigt sich das Management zuversichtlich und bekräftigt die bisherigen Wachstumsziele für die Gruppe und die Division Pharma. Von Analysten-Seite wird das Quartalsergebnis als solide bezeichnet.
Bis um 10.10 gewinnen Novartis um 1,6% auf 57,30 CHF, bei einem bisherigen Höchststand von 57,40 CHF. Der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, steigt derweil um 0,7%.
Lobende Worte
Analysten finden durchwegs lobende Worte zum Quartalsausweis. «Hervorragendes Ergebnis auf Umsatz- und Gewinnstufe», kommentieren etwa die Analysten der ZKB. Damit habe Novartis den Konsens klar geschlagen. «Wir sehen eine hohe Qualität durch Volumensteigerungen in allen Divisionen, in allen Regionen und weiter eine Upside durch das nichtoperative Ergebnis, bei dem die Zinsbelastungen durch die Alcon-Finanzierung mehr als ausgeglichen werden können», schreiben die Experten.
Vontobel: Überraschungen ausgeblieben
Etwas weniger euphorisch äusseren sich die Analysten der Bank Vontobel. Novartis habe mit den Q1-Zahlen die Erwartungen unter anderem dank des äusserst profitablen Geschäfts mit dem Schweinegrippe-Impfstoff übertroffen, so die Analysten. Die Ergebnisse der anderen Sparten hätten den Erwartungen entsprochen und Überraschungen seien ausgeblieben.
Wegelin: Lob und Kritik
Auch die Beobachter von Wegelin mischen Lob mit Kritik: «Ein in fast allen Belangen exzellenter Ausweis und dennoch: Die Kalkulationen auf Reingewinnebene waren für die Experten aufgrund des schwierig kalkulierbaren Einflusses der Alcon-Übernahme eine Herausforderung, weshalb der Vergleich verzerrend wirkt.» Bei den umsatzstärksten Medikamenten habe die Entwicklung bei Diovan ihren Erwartungen entsprochen, sei jedoch hinter den Markterwartugen zurückgeblieben, schreiben die Vontobel-Analysten. Gleichzeitig weisen die Experten darauf hin, dass in den USA Preissenkungen erwartet werden, um den Marktanteil zu bewahren. Von anderer Seite heisst es, die Verkäufe von Gleevec und Zometa hätten zwar enttäuscht, seien aber von höheren Femara-Verkäufen aufgefangen worden.
«Gesunde Pipeline»
Die Beobachter von Wegelin heben zudem «die gesunde Pipeline» lobend hervor. Neben dem neuartigen MS-Medikament Gilenia befänden sich in den Forschungslabors von Novartis weitere aussichtsreiche Kandidaten wie Afinitor (Behandlung von fortgeschrittenem Nierenkrebs), QAB149 (Lungenmedikament) und Tasigna (Anwendungserweiterung für spezielle Leukämiearten), wodurch der Konzern hinter Roche als klare Nummer zwei im europäischen Pharmamarkt einzustufen sei, so die Experten.
Margenverbesserungen in Bandbreiten von 25 – 30 % möglich
Mit Blick nach vorne schreibt die ZKB, Margenverbesserungen seien besonders durch das neue Führungsduo Jimenez und Symonds in für Novartis bisher nicht da gewesene Bandbreiten von 25 bis 30% in den nächsten zwei bis drei Jahren möglich. «Wir sehen keinen Bedarf, an unserem stark auf Volumensteigerung setzenden Gewinnmodell Änderungen vorzunehmen», schreiben die Analsten. Die Einstufung werde klar mit «Übergewichten» bestätigt.
Demgegenüber hält Vontobel am «Hold»-Rating fest und bestätigt das Kursziel mit 59 CHF. Dabei wird auf den Schweinegrippe-Effekt im Q1 verwiesen, der sich im Rest des Jahres aber abschwächen werde. Allerdings stellen die Analysten eine Anhebung ihrer Prognose voraussichtlich um 1% in Aussicht. (awp/mc/pg/12)