Europas führende Zeitungsmacher in Wien
Schwerpunkt des Kongresses ist in diesem Jahr das Thema Lokalinformation. Ein besonderer Höhepunkt des ausführlichen lokalen Programmes ist dabei die Präsentation von «Smålandsposten», Europas bester Lokalzeitung Europas 2010. «Smålandsposten» ist ein Lokalblatt, das sich nicht in weltpolitische Fragen vertieft, sondern die Geschehnisse in der Umgebung aufstöbert: Konzerte, Eishockeymatches, Unfälle, die Wirtschaft in der Region. Chefredakteur Magnus Karlsson macht auch den technischen Wandel für den Erfolg seiner Zeitung mitverantwortlich. «Heute ist eine Seite in nur 45 Minuten layoutet», sagt er. Die restliche Zeit verwenden seine Mitarbeiter dann für journalistische Details.
Lokaljournalismus «at its best»
Das Ergebnis ist beeindruckend: Die meisten Berichte haben Faktenboxen, Listen, Infografiken und selbstverständlich auch Namen, Email und Telefondurchwahl der Autoren. «Smålandsposten» macht Lokaljournalismus «at its best». Durch klare Leserführung mit Seitentiteln und Rubrikenköpfen, durch geheftete Sektionen, die als Einzelheft herausgenommen werden können, oder durch den Einsatz von überwiegend eigenen lokalen Bildern entsteht ein Meisterwerk im Lokalen. «Smålandsposten» hat eine Auflage von 38.600 Exemplaren und erscheint in Südschweden. Die Zeitung wird im Tabloid-Format publiziert und beschäftigt 35 Redakteure, 6 Fotografen und 18 Layouter.
Multimediales Storytelling
Unter den Referenten des European Newspaper Congress in Wien sind weltweit anerkannte Medienprofis wie Chiqui Esteban aus Spanien. Er erklärt multimediales Storytelling und zeigt, was Zeitungen davon übernehmen können. Das Internet spielt als Motor journalistischer Innovationen im Bereich des Storytelling eine immer stärkere Rolle. Auch wenn sich in Zeitungen keine Videos oder Animationen darstellen lassen, hat Print dennoch spannende Möglichkeiten, die nur genutzt werden müssen. Chiqui Esteban leitet den Bereich Multimedia von lainformacion.com in Madrid und ist einer der führenden Reporter im Bereich Multimedia-Infografik.
Wie bleibt Journalismus finanzierbar?
Das «European Publishers Forum 2010» beschäftigt sich mit der Frage, wie Journalismus finanzierbar bleibt, was Zentralredaktionen bedeuten, ob das Auslagern von Recherche wirklich sinnvoll ist und welche Folgen bei Bezahlschranken im Internet zu erwarten sind. (newspaper-congress/mc/ps)