CH-Schluss: Fester – Roche und Syngenta nach Quartalszahlen gesucht
Aus den USA kamen am Nachmittag dagegen gemischte Konjunkturdaten. Enttäuschend fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA aus, die überraschend angestiegen sind. Dagegen hellten sich die Geschäftsaussichten des verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York gemäss dem Empire-State-Index stärker als erwartet auf. Besser als erwartet ist auch der Philadelphia-Fed-Index ausgefallen, was den Börsen noch einmal Schub nach oben gegeben hat.
Das Blue-Chips-Barometer SMI schloss 0,74% im Plus bei 6’967,56 Punkten. Am späten Nachmittag wurde mit 6’990,7 Punkten ein neues Jahreshoch erreicht. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,59% auf 1’078,53 Punkte vor und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,67% auf 6’124,16 Punkte.
An der Spitze des SMI/SLI-Kurstableaus behaupteten sich Syngenta (+2,8%) nach der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal. Das Unternehmen wurde von den Analysten für den intakten Ausblick gelobt. Zudem habe der Titel nach der Gewinnwarnung des Konkurrenten Monsanto von vergangener Woche bereits deutlich Federn gelassen, hiess es im Handel.
Die schwergewichtigen Roche (+2,8%) zogen den SMI deutlich ins Plus, nachdem der Pharmakonzern für das erste Quartal Zahlen veröffentlichte, die deutlich über den Konsenserwartungen lagen. Roche sei «sehr stark und weit über dem globalen Pharmamarktdurchschnitt ins neue Jahr gestartet», hiess es dazu.
Auch CS (+1,6%) stiegen kräftig. Nach den von der UBS veröffentlichten Zahlen zum Fixed Income Bereich werde nun im Handel auf ein starkes Quartalsergebnis bei der CS spekuliert, hiess es bei Beobachtern. UBS (-0,2%) schlossen dagegen nach den Avancen des Vortags im Minus.
Zu den Tagesgewinnern gehörten auch Clariant (+1,3%), die im Tagesverlauf auf ein neues 52-Wochen-Hoch kletterten. Der Markt erwarte vom Chemieunternehmen ein starkes Quartalsergebnis, hiess es im Handel. Die Analysten von Merrill Lynch erhöhten das Kursziel für die Clariant-Aktien von 17 auf 20 CHF. Stark schlossen auch Kühne + Nagel (+1,7%). Der Speditionskonzern legt am Montag Zahlen für das erste Quartal vor.
Keine Impulse kamen dagegen von Nestlé (unv.), was im Handel mit dem Eurex-Verfall vom Freitag begründet wird. Die Valoren lagen über weite Strecken gar im Minus. An der Generalversammlung betonte Konzernchef Paul Bulcke das Wachstumspotenzial des Nahrungsmittelkonzerns in Schwellenländern.
Die stärksten Verluste unter den SMI/SLI-Titeln verzeichneten Adecco (-1,6%) und Sonova (-1,0%). Aber auch die Versicherungstitel standen unter Abgabedruck: Swiss Re verloren 0,7%, Swiss Life 0,4%, während ZFS (+0,1%) knapp im Plus schlossen. Die BNP Paribas stufte den europäischen Versicherungssektor in einer Strategiestudie auf von «Overweight» auf «Neutral» zurück.
Im breiten Markt gewannen Schmolz + Bickenbach (+10,8%) massiv. Das Unternehmen hat über die deutsche Tochtergesellschaft finanzielle Zusagen vom deutschen Staat erhalten. Auch Affichage (+5,1%) waren gefragt. Die Gesellschaft organisiert ihre Führungsstruktur neu.
OC Oerlikon gewannen 1,3%. Die Kreditgeber übten ihre Optionsrechte im Zusammenhang mit der Restrukturierung des Konzerns voll aus. Der Start der finanziellen Sanierung scheine bisher geglückt, heisst es dazu am Markt. Sulzer (+3,0%) zogen nach Veröffentlichung des Bestellungseingang im ersten Quartal an. (awp/mc/pg/31)