US-Schluss: Dow steigt vor Alcoa-Zahlen auf Hoch
Marktteilnehmer verwiesen auf das massive Hilfspaket für das hoch verschuldete Griechenland, auf das sich die Euro-Länder am Wochenende geeinigt hatten. Die Unsicherheit über mögliche Hilfen für das EU-Mitglied hatte in der vergangenen Woche noch die Märkte belastet. Dennoch legten die Kurse an der Wall Street nur moderat zu. Börsianer begründeten dies mit Befürchtungen, wonach die Unternehmenserträge im ersten Quartal nicht so hoch ausgefallen sein könnten, wie es die aktuellen Aktienkurse nahe legen.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) verbuchte zum Wochenauftakt ein Plus von 0,08 Prozent auf 11.005,97 Punkte. Der S&P-500-Index stieg um 0,18 Prozent auf 1.196,48 Punkte. An der Nasdaq rückte der Composite-Index um 0,16 Prozent auf 2.457,87 Punkte vor und für den Auswahlindex Nasdaq-100-Index ging es um 0,06 Prozent auf 1.995,65 Punkte nach oben.
Nach Börsenschluss legte derweil der Aluminiumkonzern Alcoa seine Quartalszahlen vor und läutete damit traditionell den Berichtsreigen der US-Unternehmen ein. Alcoa enttäuschte beim Umsatz.
Vor ihrer Zahlenpräsentation verbuchten Alcoa-Titel ein Plus von 1,25 Prozent auf 14,57 US-Dollar. Ebenfalls zu den Favoriten zählten die Papiere von Caterpillar , die um 2,24 Prozent auf 66,73 Dollar stiegen. Die Experten des Analysehauses Baird hatten die Titel des Baumaschinenherstellers von «Neutral» auf «Outperform» hochgestuft.
Die Hoffnung auf gute Unternehmenszahlen stützte derweil die Finanzwerte. So gewannen die Papiere von American Express 1,50 Prozent auf 44,54 Dollar und die der Bank of America 0,38 Prozent auf 18,66 Dollar.
Ferner will sich der verlustreiche Smartphone-Hersteller Palm laut einem Bericht der Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg selbst zum Verkauf stellen. Der taiwanesische Rivale HTC und der chinesische Computerhersteller Lenovo hätten bereits Interesse gezeigt, hiess es. Schon diese Woche könnte Palm demnach die ersten Angebote einsammeln. Palm-Aktien schnellten um 17,51 Prozent auf 6,04 Dollar in die Höhe.
Papiere von DynCorp sprangen gar um 48,17 Prozent auf 17,41 Dollar nach oben. Das auf militärische Dienstleistungen spezialisierte Unternehmen hat ein 1,5 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot des Finanzinvestors Cerberus akzeptiert. DynCorp unterstützt die US-Armee im Ausland. Laut Analyst Phil Finnegan von der Teal Group zeigt der Deal das gestiegene Interesse an Fusionen und Übernahmen im Verteidigungssektor, insbesondere durch private Beteiligungsfirmen.
Im Luftfahrtsektor nimmt ausserdem eine der grössten Fusionen der Branche Gestalt an: Die Gespräche zwischen US Airways und UAL seien «sehr ernsthaft», berichtete das «Wall Street Journal». Ein Abschluss sei aber nicht zwingend. Wenn er komme, dann werde kein Geld fliessen, sondern es würden Aktien getauscht. In zwei bis drei Wochen könnte es soweit sein. Die Titel der beiden Luftfahrtgesellschaften gewannen über vier Prozent.
Der US-Ölkonzern ConocoPhillips trennt sich schliesslich für 4,65 Milliarden US-Dollar (3,44 Milliarden Euro) von seinem Anteil am kanadischen Ölsandunternehmen Syncrude. Käufer des 9,03 Prozent-Anteils ist der chinesische Raffineriebetreiber Sinopec. ConocoPhillips-Papiere legten um 1,16 Prozent auf 55,96 Dollar zu. (awp/mc/pg/31)