Bulgarien verzichtet wegen Defizit auf Beitritt zur Euro-Zone

«Wir verzichten vorerst auf den Beitritt zur Euro-Zone, weil wir die Kriterien nicht erfüllen», begründete Regierungschef Bojko Borissow die Entscheidung. Ursprünglich wollte Bulgarien zur Jahresmitte dem Europäischen Wechselkursmechanismus beitreten und 2013 den Euro einführen. Voraussetzung dafür ist ein Etatdefizit unter 3,0 Prozent.


Estland erwartet Euro-Einführung zum Jahreswechsel
Hingegen erwartet Estland nach den Worten von Präsident Toomas Hendrik Ilves die Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2011. «Wenn die Euro-Zone ihren eigenen Regeln folgt, sollten wir zum 1. Januar beim Euro dabei sein, denn wir erfüllen alle Kriterien», sagte Ilves der Deutschen Presse-Agentur am Rande eines Prag-Besuchs am Freitag. «Es wäre schon ein ziemlich bizarres Signal, «Nein» zu einem Land zu sagen, dass alles wie gefordert gemacht hat.»


1,7 % Haushaltsdefizit
Ilves verwies auf die wirtschaftlichen Kennzahlen, welche den so genannten Maastricht-Kriterien entsprechen. «Wir haben 1,7 Prozent Haushaltsdefizit – wer hat das denn sonst noch, vielleicht Luxemburg», sagte Ilves. «Unsere öffentlichen Haushalte sind mit gut 7 Prozent im Minus», sagte Ilves. Die Euro-Regeln lassen eine Gesamtverschuldung bis zu 60 Prozent des BIP zu. Auch die Inflation in Estland sei niedrig genug für den Euro-Beitritt, sagte Ilves, der eine Entscheidung der EU für «Ende Juni, Anfang Juli» erwartete.


Estland hat bisher seine Estnische Krone (EEK) fest an den Euro gekoppelt bei einem Leitkurs von 15,6466 EEK. Der baltische Staat mit nur gut einer Million Einwohner wäre 17. Mitglied der Euro-Zone. (awp/mc/pg/23)

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