Orell Füssli kürzt nach Gewinneinbruch Dividende

Dies teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Die definitiven Geschäftszahlen 2009 entsprechen den Anfangs Februar publizierten provisorischen Zahlen. Der Umsatz reduzierte sich um 16,6% auf 306,3 (VJ 367,2) Mio CHF und der Betriebsgewinn (EBIT) um 61,4% auf 23,1 (59,8) Mio CHF. Der Reingewinn nach Minderheiten sank um 69,4% auf 14,7 (48,0) Mio CHF. Die Bilanz weist per Ende 2009 gegenüber dem Vorjahr einen höheren Eigenkapitalanteil vor Minderheiten von 61,6 (54,3)% der Bilanzsumme auf. Die Net Cash Position sank auf 13 (26,4) Mio CHF.


Schwierigkeiten in allen Geschäftsfeldern
Orell Füssli habe 2009 zum ersten Mal mit Schwierigkeiten in allen Geschäftsfeldern kämpfen müssen, wird Verwaltungsratspräsident und CEO ad interim Klaus Oesch zitiert. Diese seien im wesentlichen auf externe Faktoren zurückzuführen, die Orell Füssli akzeptieren müsse, auch wenn das Resultat nicht befriedigend sei. Oesch hatte die Geschäftsleitung im Februar nach der Trennung von CEO Sönke Bandixen wegen unterschiedlicher Auffassungen zu Strategiefragen vorläufig übernommen. Die Evaluierung eines neuen CEO sei angelaufen, hiess es nun.


Einzig Buchhandel mit Umsatzplus
Nach Segmenten verzeichnete der Buchhandel einen leicht höheren Umsatz von 123,6 Mio CHF bei einem EBIT von 6,3 Mio CHF. Das Resultat wird durch einen Liegenschaftenverkauf gestützt. Im Verlagsgeschäft sank der Umsatz um 6,2% auf 21,1 Mio CHF. Dabei resultierte ein Verlust von 0,2 Mio CHF. Die investitionsgüterorientierte Atlantic Zeiser Gruppe verbuchte einen Umsatzrückgang um 30% auf 72,5 Mio CHF. Obwohl sich die Nachfrage gegen Ende des Jahres belebte, resultierte insgesamt ein operativer Verlust von 4,4 Mio CHF.


Dieter Meier hält 13,99 Prozent an OF
Durch den Ausfall eines grossen Teils des geplanten Auftragsvolumens der Schweizerischen Nationalbank ging der Umsatz der Division Sicherheitsdruck um 17% auf 85,3 Mio CHF zurück. Der EBIT sank um 30,4% auf 16,7 Mio CHF. Wie am Vortag bekannt wurde, hält der Zürcher Künstler Dieter Meier 13,99% der Aktien am Unternehmen. Es handle sich dabei um eine reine Finanzbeteiligung, so Meier gegenüber AWP. Er habe die Aktien nicht gezielt, sondern «über Jahre hinweg» gekauft.


Verhalten positiver Ausblick
Der Ausblick für das laufende Jahr fällt verhalten positiv aus. Die Budgets für 2010 basierten zwar auf vergleichsweise starkem Wachstum gegenüber dem Vorjahr, was aber in absoluten Zahlen nicht die Rückkehr zum «Courant normal» bedeute, heisst es im Geschäftsbericht. Obwohl Zeichen für eine Nachfragebelebung auf dem Industriesektor sichtbar seien, könne nicht von einer stabilisierten Wirtschaft ausgegangen werden, erklärte die Gesellschaft. Der Sicherheitsdruck arbeite weiterhin intensiv an der Entwicklung der neuen Schweizer Banknoten, deren Publikation nicht terminiert wurde, aber im Jahre 2012 erfolgen könnte.


Finanzziele bekräftigt
Die finanziellen Ziele der Gruppe bleiben unverändert, wie aus dem Geschäftsbericht weiter hervorgeht. Orell Füssli strebt demnach ein profitables Umsatzwachstum von durchschnittlich 10% pro Jahr und eine Nettoanlagenrendite (RONA) von 15% an. Dabei sei die Basis für dieses Wachstum neu festzulegen. Diese Zielsetzung schliesse Übernahmen mit ein, erklärt die Unternehmensführung. Angesichts der nach wie vor sehr soliden Bilanzstruktur und der verfügbaren Mittel prüfe die Gruppe laufend Akquisitionsmöglichkeiten. Die Zielobjekte sollen bei einem akzeptablen Kaufpreis und überblickbarem Risiko das Portfolio sinnvoll ergänzen. (awp/mc/ps/05)

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