EU-Verlauf: Schwach – Griechenland-Sorgen belasten

Händler nannten als Hauptgrund für die Einbussen die wieder aufgeflammten Sorgen um das griechische Staatsdefizit. So stiegen die Risikoaufschläge für griechische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro. Dies habe Befürchtungen geweckt, dass Griechenland seine Schulden nicht zurückzahlen kann, sagten Börsianer. Zudem sanken in der Eurozone die Einzelhandelsumsätze im Februar überraschend. Für Bewegung könnten im weiteren Handelsverlauf noch die Zinsentscheide der EZB und der Bank of England sorgen.


Banken-Titel zählten an den europäischen Börsen zu den grössten Verlierern. Marktteilnehmer berichteten unter Berufung auf die griechische News-Website Bankingnews.gr, dass die internationale Banken derzeit im kurzfristigen Interbankengeschäft Gelder von griechischen Finanzinstituten abziehen und damit die Liquidität des gesamten dortigen Finanzsystems deutlich gefährdeten. In Athen sackten infolgedessen EFG um rund 9 Prozent und die Titel von National Bank of Greece, Piraeus Bank und Alpha Bank um mehr als 8 Prozent ab. Ferner verloren Credit Agricole und Societe Generale jeweils mehr als 3 Prozent. Santander und Barclays gaben über 2 Prozent ab.


Rohstoff- und Energie-Aktien büssten nach ihren Vortagesverlusten auch am Mittwoch weiter an Wert ein. Händler verwiesen auf den gesunken Ölpreis, der zuletzt wieder unter der 86-Dollar-Marke notierte. Tullow Oil mit einem Abschlag von 4,23 Prozent auf 1.258 Pence besonders schwach zeigten.


Auch Aktien von Fluggesellschaften rückten in den Blick. British Airways und Iberia unterzeichneten den Vertrag für ihre geplante Fusion. Damit sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Schaffung einer neuen führenden europäischen Airline getan, teilten die Briten mit. Im frühen Handel waren die Titel beider Fluglinien noch gefragt, zuletzt notierten sie aber im Minus. Easyjet gewannen dagegen 0,51 Prozent auf 472.20 Pence. Der Billigflieger beförderte im März mehr Passagiere als ein Jahr zuvor.


Im Einzelhandelssektor sorgte Hennes & Mauritz (H&M) für Lichtblicke. Die schwedische Textilhersteller verdiente im ersten Geschäftsquartal mehr als im Vorjahreszeitraum und übertraf die Analystenerwartungen. Die H&M-Titel sprangen in Stockhom um 5,23 Prozent auf 495,40 schwedische Kronen nach oben. Unterdessen rechnet Grossbritanniens grösster Textilhändler Marks & Spencer nicht damit, dass Verbraucher in diesem Jahr wieder mehr Geld ausgeben werden. Die Konsumausgaben dürften in diesem Jahr ziemlich stabil bleiben, sagte Marks & Spencer-Chef Stuart Rose. Die Titel des Einzelhändlers rutschten an der Londer Börse um 1,37 Prozent auf 373,00 Pence ab. (awp/mc/ps/17)

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