EU-Verlauf: Gewinne – Öl- und Gassektor beflügelt
«Die US-Arbeitsmarktdaten waren ausgezeichnet. Allerdings denkt die Fed allmählich auch schon wieder über einen geeigneten Zeitpunkt zum Ausstieg aus ihrer lockeren Geldmarktpolitik nach», sagte Jeremy Batstone-Carr, Stratege bei Charles Stanley. «Die Zügel dürften also wieder angezogen werden.»
Der hohe Ölpreis bescherte Aktien von Öl- und Gasgesellschaften Kursgewinne. Total gewannen 1,92 Prozent auf 44,48 Euro. Eni rückten um mehr als 1 Prozent auf zuletzt 17,77 Euro vor. Im «Footsie» waren Tullow Oil und BP mit plus 1,72 respektive 1,62 Prozent gesucht. Der Ölpreis entfernte sich zwar am Dienstag wieder etwas von dem am Osterwochenende erreichten 18-Monatshoch, notierte aber noch immer deutlich über der 86-Dollar-Marke. Konjunkturdaten aus den USA hatten die Hoffnung auf eine Erholung der US-Wirtschaft untermauert und den Ölpreis kräftig in die Höhe getrieben. Der Stoxx Europe 600 für den Öl- und Gassektor gewann zuletzt 1,75 Prozent auf 346,56 Punkte.
Minen-Aktien wurden in London angesichts gestiegener Metallpreise gekauft. Kupfer notierte zuletzt so hoch wie im August 2008. Eurasian Natural , Kazakhmys und Vedanta verteuerten sich jeweils um mehr als 2 Prozent.
Im Technologie-Sektor verbuchten Papiere von STMicroelectronics einen Kurszuwachs von 1,79 Prozent auf 7,634 Euro. In Amsterdam verteuerten sich ASML Holding . Händler verwiesen auf die gute Entwicklung beim weltgrössten Halbleiter- und Flachbildschirm-Hersteller Samsung Electronics als Treiber. Die Koreaner dürften ihren Rekordgewinn vom ersten Vierteljahr in den beiden kommenden Quartalen nochmal übertreffen und von der Erholung im Tech-Sektor deutlich profitieren, hiess es.
Gewinne gab es schliesslich auch noch bei Autowerten. Hinweise auf eine Kooperation zwischen Renault , seinem japanischen Partner Nissan und dem Stuttgarter Autobauer Daimler einschliesslich einer gegenseitigen Kapitalbeteilung beflügelten mit plus 2,58 Prozemt auf 36,415 Euro den Kurs der Renault-Aktie. Auch andere Auto-Titel wie etwa PSA Peugeot Citroen und Fiat legten kräftig zu. (awp/mc/pg/12)