Emmi baut 2009 Gewinne aus

Der Konzerngewinn stieg in der Berichtsperiode um knapp 28,3% auf 75,3 Mio CHF und das Betriebsergebnis (Stufe EBIT) um knapp 7% auf 109,0 Mio CHF. Die Reingewinnmarge lag damit bei 2,9 (2,2)%, die EBIT-Marge bei 4,2 (3,8)%, wie Emmi am Mittwoch mitteilte.


Markterwartungen übertroffen
Die Konsensschätzungen der Analysten (AWP-Konsens) wurden mit den vorgelegten Zahlen übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt einen Reingewinn von 72,8 Mio sowie einen EBIT von 105,9 Mio CHF prognostiziert. Emmi selbst hat vor ein paar Wochen einen EBIT zwischen 105 und 110 Mio CHF und eine Reingewinn-Marge von 2,7 – 2,9% in Aussicht gestellt. Der Generalversammlung vom 12. Mai wird aufgrund des Ergebnisses eine um 40 Rappen erhöhte Dividende von brutto 3,00 (VJ 2,60) CHF je Namenaktie vorgeschlagen.


Umsatz um 1,9 Prozent rückläufig
Der Umsatz sank – wie bereits anfangs Februar kommuniziert – um 1,9% auf 2’619 Mio CHF, in Lokalwährung waren es -1,0%, organisch -4,4% (-5,4% im Heimmarkt Schweiz und -1,5% im Ausland). Fast sämtliche Produktgruppen verzeichneten laut Mitteilung rohstoffpreisbedingt im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang, da der Milchrohstoffpreis 2009 rund 18% tiefer war als im Vorjahr. Im Ausland konnte der Umsatz zwar um 7,9% bzw. in Lokalwährungen um 12,3% auf 675 Mio CHF gesteigert werden, was allerdings vor allem auf die Akquisition der Firma Roth Käse in den USA zurückzuführen war.


«Konsequentes Kostenmanagement»
Der Bruttogewinn aus Betriebstätigkeit stieg letztes Jahr um 4% auf 852,0 Mio CHF. Dazu hätten einerseits die vermehrte Eigenproduktion und andererseits die Veränderung des Sortimentmix beigetragen. Der Betriebsaufwand stieg demgegenüber «dank eines konsequenten Kostenmanagements» nur um gut 1% auf 645,2 Mio CHF. Der Personalbestand per Ende Jahr legte um 4,5% auf 3’525 Mitarbeitende zu. Die Abschreibungen und Amortisationen nahmen akquisitionsbedingt und infolge «einmaliger ausserplanmässiger Abschreibungen» auf Sachanlagen um 16% auf 103,5 Mio CHF zu. Die Reingewinnsteigerung sei infolge eines deutlich besseren Finanzergebnisses (-8,7 Mio vs. -26,0 Mio) und eines dank ausserordentlichen Einflüssen weiterhin tiefen Steuersatzes von 13,8% zustande gekommen, heisst es.


2010: Konsumsituation dürfte stabil bleiben  
Für das laufende Jahr geht Emmi von einer stabilen Konsumsituation aus. Aufgrund des sich im ersten Halbjahr noch auswirkenden Wegfalls eines grossen Schweizer Kunden wird hierzulande ein Mengenrückgang von 1% erwartet. Zudem dürften im ersten Halbjahr die Milchrohstoffpreise weiterhin deutlich unter dem Vorjahr liegen. Im Ausland rechnet der Konzern aufgrund der etwas besseren Konsumentenstimmung mit einem «leichten Mengenwachstum in den strategischen Geschäftsfeldern von 2% bis 3%».


«Gezielte Investitionen»
Der Umsatz sollte so – unter Annahme gleichbleibender Milchpreise – in etwa gehalten werden können, so Emmi. Erwartet wird ausserdem eine Profitabilität im Rahmen des Vorjahres, das heisst ein EBIT zwischen 103 und 113 Mio CHF und eine Reingewinnmarge von 2,5% bis 3,0%. Mittelfristig werde im Ausland ein organisches Mengenwachstum von 6% bis 8% angestrebt. Emmi werde auch im laufenden Geschäftsjahr «gezielt in den weiteren Ausbau des internationalen Geschäfts und in die Stärkung des Heimmarkts investieren», heisst es ausserdem. (awp/mc/ps/01)

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