CH-Verlauf: Weiter im Plus, UBS klar an der Spitze
Laut Händlern ist die allgemeine Börsenstimmung nach wie vor ziemlich gut, es herrsche bei vielen Anlegern weiter ein gewisser Kaufdruck. Die Nachrichtenlage und damit die Volumen seien aber bei den meisten Titeln relativ dünn. Zudem dürften sich Anleger vor dem US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag, an dem hierzulande nicht gehandelt wird, zurückhalten.
Das Blue-Chips-Barometer SMI steht um 12.15 Uhr noch 0,29% höher auf dem Stand von 6’870,68 Punkten (bisheriges Tageshoch 6’905). Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert derweil 0,25% auf 1’056,45 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26% auf 6’000,06.
Klarer Leader sind zur Mittagszeit nach wie vor UBS (+3,3%), nachdem die Titel in den ersten Handelsminuten gar über 5% zugelegt hatten. Grund ist ein Agenturbericht, wonach die Bank im ersten Quartal Erträge im Fixed-Income-Bereich von 2,3 Mrd USD erzielt haben soll. Nachdem die Bank in diesem Bereich zuletzt Riesenverluste produziert habe, sei dies natürlich positiv, hiess es dazu im Markt.
Die Bank reagierte um die Mittagszeit mit einer kurzfristigen Ad-hoc Mitteilung auf die Spekulationen, was die Kurseuphorie etwas dämpfte. Die kolportierte Zahl von 2,3 Mrd sei leicht höher als die (von der Bank selbst) erwarteten Erträge, liess sie verlauten. Das Quartal sei ausserdem noch nicht abgeschlossen, so dass ein absolut zuverlässiger Ausblick zur Zeit nicht möglich sei. Die anderen Finanztitel, die anfänglich im Fahrwasser der UBS zugelegt haben, sind ebenfalls etwas zurückgefallen. GAM legen noch 1,0% zu, Julius Bär 0,2% und Credit Suisse 0,1%.
Ansonsten im Fokus stehen die Aktien von Swiss Life (-0,1%) nach Zahlen. Mit dem Lebensversicherungskonzern hat nun die letzte SMI-Gesellschaft ihre Geschäftszahlen 2009 veröffentlicht. Das vorgelegte Betriebsergebnis lag ebenso wie das Reinergebnis hinter den Konsensschätzungen zurück, die Eigenkapitalbasis verbesserte sich allerdings stärker als vom Markt erwartet. Die Höhe der vorgeschlagenen Dividendenausrichtung wurde als leicht enttäuschend bezeichnet. «Alles in allem fehlt (…) ein positiver Kurskatalysator, und die ohnehin schon arg gebeutelten Anleger müssen sich weiter gedulden», kommentierte die Bank Wegelin den Abschluss.
ZFS (-0,1%) werden von einem Bericht der FTD, dass der Konzern seine Rolle als exklusiver Kooperationspartner der Deutschen Bank verlieren könnte, etwas zurückgebunden.
News gibt es auch noch von Roche (+0,2%). Der Pharmakonzern hat für den Blockbuster Xeloda eine erweiterte Zulassung in der EU erhalten. Dies sei sicher eine «gute Neuigkeit», da sich dadurch der Zielmarkt für Xeloda in Europa vergrössere, hiess es. Die anderen Indexschwergewichte Novartis und Nestlé liegen mit +0,1% bzw. -0,2% etwas zurück.
Grösste Gewinner neben UBS sind zur Berichtszeit Givaudan (+1,4%), die damit ihren gestrigen Dividendenabgang bereits wieder aufgeholt haben. Der Aromen- und Riechstoffhersteller profitiert von positiven Kommentaren eines Konkurrenten zum ersten Quartal sowie einer Kurszielerhöhung durch die Citigroup-Analysten. Givaudan wird sich am 9. April als erster Blue Chips zum ersten Quartal äussern, wenn auch nur zur Umsatzentwicklung. Sehr freundlich zeigen sich auch Richemont (+0,7%), Swisscom (+0,6%) sowie SGS (+0,6%). Am Tabellenende liegen Petroplus (-1,2%), Logitech (-0,9%) sowie Clariant (-0,8%), ohne fundamentale News dazu allerdings.
Im breiten Markt haben diverse Unternehmen – vor allem Industriefirmen – ihre Zahlen 2009 präsentiert. Dabei hat Zehnder (+5,2%) etwas besser, Dätwyler (+2,9%) deutlich besser und Bobst (+3,3%) deutlich schlechter als erwartet abgeschlossen. Ausserdem haben der Mischkonzern Conzzeta (+0,3%), die Privatbank Edmond de Rothschild (-0,1%), der Energiekonzern Romande Energie (+2,4%) sowie die Orascom Development Holding (+1,0%) des ägyptischen Hotelinvestors Samih Sawiris ihr Ergebnis 2009 präsentiert. (awp/mc/pg/17)