Spanische Wirtschaft erholt sich langsamer als erwartet – Portugal senkt Prognose
Die spanische Regierung war in ihrer jüngsten Prognose von einem günstigeren Szenario ausgegangen. Sie hatte für 2010 ein Schrumpfen von 0,3 Prozent und für 2011 ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet. Die Zentralbank wies darauf hin, dass eine Reihe von Faktoren die Erholung hinauszögerten. Dazu gehörten die allgemeine Unsicherheit, der Einbruch der Bauwirtschaft, die Verschuldung privater Haushalte und die für den Sommer beschlossene Anhebung der Mehrwertsteuer.
Belebung reicht nicht für Gesamtjahres-Wachstum
Für 2010 zeichne sich zwar eine leichte Belebung der spanischen Wirtschaft ab. Diese sei aber noch zu schwach, um für das gesamte Jahr ein Wachstum zu erreichen.
Portugal senkt Wachstumsprognose für 2010
Währenddessen hat das hochverschuldete Krisenland Portugal seine Wachstumsprognose für 2010 gekappt. Wie die Zentralbank in Lissabon mitteilte, rechnet man nun für das laufende Jahr mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von nur noch 0,4 Prozent. Das wären 0,3 Punkte weniger als bisher vorausgesagt. Im vergangenen Jahr war die portugiesische Wirtschaft nach Zahlen der Banco de Portugal um 2,7 Prozent geschrumpft.
Das pessimistischere Konjunkturszenario sei in erster Linie auf die öffentliche Nachfrage zurückzuführen, hiess es. Bisher sei hier von einem Wachstum von 0,7 Prozent ausgegangen worden. Nun wird ein Rückgang um 0,7 Prozent vorausgesagt.
Rating gesenkt
Vergangene Woche hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Portugals von «AA» auf «AA-» herabgestuft. Die Gefahr einer Liquiditätskrise sei zwar gering, aber es gebe ein «bedeutendes Risiko», dass das Wirtschaftswachstum niedriger ausfällt als erwartet, hatte Fitch gewarnt.&(awp/mc/pg/18)