Datenklau: CS reicht Strafanzeige ein

Eine offizielle Mitteilung habe die CS jedoch nicht, die Bank habe auch keine internen Indizien für einen Datendiebstahl. «Wir wissen immer noch nicht, ob es überhaupt eine CD mit CS-Kundendaten gibt. Trotzdem haben wir vor einigen Tagen Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht», sagte Doerig.


Reisen von Kundenberatern nach Deutschland eingeschränkt
Natürlich habe es in letzter Zeit bei der CS wie bei anderen Banken auch Kunden gegeben, die ihre Steuersituation bereinigt und Geld abgehoben hätten. «Aber im Kontext der gesamten verwalteten Kundenvermögen sind das verkraftbare Volumen. Wir haben 2009 netto 44 Mrd CHF Neugelder gewonnen und wir rechnen damit, über einen Zyklus hinweg im Schnitt jährlich 6% wachsen zu können», sagte Doerig. Vor kurzem hatte die Grossbank auf die Ermittlungen deutscher Behörden in der Datenklau-Affäre reagiert, indem sie die Reisen von Kundenberatern ins Nachbarland stark einschränkte.


Erste Strafverfahren in Deutschland eingeleitet
Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hatte vergangene Woche nach Auswertung einer gestohlenen CD mit Bankdaten aus der Schweiz 1’100 Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung und systematischer Beihilfe eingeleitet. Betroffen seien Kunden der Credit Suisse und auch Mitarbeiter der Bank. Das Anlagevermögen der mutmasslichen Steuerbetrüger soll sich auf 1,2 Mrd EUR summieren. Auch in anderen deutschen Bundesländern ermitteln Staatsanwaltschaften in der Angelegenheit.


Schwarze Schafe auch bei CS nicht ausgeschlossen
Die Credit Suisse erklärte, interne Vorschriften zur Einhaltung der Vorschriften und Gesetze zu haben: «Unsere Leute werden geschult, sie müssen Tests machen. Diesbezüglich kann man uns keinen Vorwurf machen», sagte Doerig der «NZZ». «Wir verfolgten auch nie eine Strategie, in den USA mit Firmenkonstrukten Beihilfe zum Steuerbetrug zu leisten. Aber ich kann nicht garantieren, dass jeder Einzelne sich immer an alle Vorschriften gehalten hat», sagte Doerig. Mit einer Klage, wie sie in den USA gegen die UBS angedroht wurde, rechnet der CS-Präsident nicht: «In den USA zielt keine solche Untersuchung gegen uns.»


CS erhält weitere Banklizenz in Indien
ie Credit Suisse (CS) hat die grundsätzliche Genehmigung erhalten, im indischen Mumbai eine Bankniederlassung zu betreiben. Eine solche Banklizenz ermöglicht es der CS, ihr Dienstleistungsangebot in Indien markant auszubauen. Wie die CS am Montag mitteilte, wird es ihr neu etwa erlaubt sein, Einlagen von Kunden aus der örtlichen Wirtschaft entgegenzunehmen oder mit indischen Anleihen zu handeln. Bereits heute ist die CS sowohl in der Vermögensverwaltung als auch mit ihrer Investmentbank in Indien tätig.


«Grundpfeiler der Asien-Strategie»
CS-Asien-Chef Kai Nargolwala bezeichnet den Ausbau des Engagements in Indien gemäss Communiqué als einer der Grundpfeiler der Asien-Strategie der Grossbank. Diese sieht vor, in allen bedeutenden Märkten mit vor Ort produzierten (Onshore-) Finanzdienstleistungen präsent zu sein. Die CS bietet in Indien nicht nur Bankdienstleistungen an, sie beschäftigt in ihren Dienstleistungszentren in Pune und Mumbai auch gegen 3’600 Angestellte. Diese sind beispielsweise als Computerspezialisten, als Datenanalysten oder in der Datenverarbeitung tätig und arbeiten allen drei Divisionen der global tätigen Grossbank zu. (awp/mc/ps/04)

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