Strommarktöffnung: Steigende Preise für Privathaushalte
Die Preissenkungen in diesen Jahren betrugen im Durchschnitt zwischen 2,6 und 4,9%. Diesen Trend durchbrachen die auf den 1. Januar 2009 vorgenommenen Tariferhöhungen. Für die Jahre 2004 bis 2009 wuchs damit die Stromrechnung für die Haushalte aller Kategorien um 1,6 (5-Zimmerwohnung mit Elektroherd und Tumbler) bis 9,3% (5-Zimmer-Einfamilienhaus mit Elektroheizung).
Landwirte bezahlen 5,9 Prozent mehr für Strom
Für kleinere Gewerbebetriebe konnten die Preisüberwacher keine eindeutige Tendenz ausmachen. Die Bauern mussten 2,3% mehr an ihren Stromversorger abliefern. Allein von 2008 bis 2009 wuchs die Stromrechnung für ein elektrogeheiztes 5-Zimmer-Einfamilienhaus um 12,5%, für eine Zweizimmerwohnung um 8,2 und für einen Vierzimmerhaushalt mit Elektroherd und -boiler um 9,2%. Den Landwirten bescherte die Marktöffnung einen Anstieg um 5,9%.
Behördliche Feuerwehrübung
Der Schock wäre für die Konsumenten ohne behördliche Feuerwehrübung allerdings noch grösser ausgefallen. Dringliche Änderungen der Stromversorgungsverordnung am 12. Dezember 2008 und die Interventionen der eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) durchkreuzten die Pläne der Stromversorger. Mit der Revision der Stromversorgungsverordnung drückte der Bundesrat die durchschittliche Preiserhöhung von 10 bis 20% um fast die Hälfte nach unten. Die ElCom verknurrte gestützt darauf rund 40 Netzbetreiber dazu, die Tarife für die Benützung ihrer Übertragungsnetze um 40% zu senken.
Preise für Grossverbraucher nicht berücksichtigt
Der Preisvergleich wird von der Preisüberwachung bei sämtlichen Elektrizitätsunternehmen erhoben. Nicht eingeflossen sind die Preise für die Grossverbraucher, da dazu keine verlässlichen und öffentlich zugänglichen Angaben vorliegen. Der landesweite Tarifvergleich ist neu Sache der ElCom, die ihn in ähnlicher Form weiterführt. Der Preisüberwacher hat bei den Strompreisen gegenüber der ElCom ein gesetzliches Empfehlungsrecht. (awp/mc/ps/12)