Ausfuhren nach Libyen stehen praktisch still

Dies sagte Matthias Pfammatter von der Eidg. Zollverwaltung am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. So habe es in früheren Monaten auch schon tiefere Exportwerte gegeben. «Der niedrige Wert könnte auch ein ‹Zufallsergebnis› sein», sagte Pfammatter.


Gaddafi ruft zum Dschihad gegen die Schweiz auf
Gaddafi hatte Ende Februar zum heiligen Krieg gegen die Schweiz aufgerufen und anschliessend ein «totales Handelsembargo» verhängt. Bereits kurz nach dem Ausbruch der diplomatischen Krise im Sommer 2008 hatte Gaddafi verkündet, Libyen werde der Schweiz kein Öl mehr liefern. Zwar ging der Export von Erdöl daraufhin zurück – er versiegte jedoch nie komplett. Auch im vergangenen Monat floss weiter Öl aus Libyen in die Schweiz.


Ölimporte eingebrochen
Insgesamt stiegen die Einfuhren im Vergleich zum Vormonat sogar um 95% auf 51 Mio CHF. Laut Pfammatter handelt es sich dabei zu 99% um Erdöl. Der Wert sei jedoch im Vergleich zu den Vorjahren doch gering. «Zu Spitzenzeiten wurde pro Monat Öl für 300 bis 350 Mio CHF importiert», sagte Pfammatter. Insgesamt hat der Handel mit Libyen unter der Krise stark gelitten. Die Exporte sanken 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 45% auf 156 Mio. Die Schweiz exportierte vor allem Maschinen und Pharmaprodukte in das nordafrikanische Land. (awp/mc/ps/14) 

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