Cham Paper 2009: Trotz Umsatzrückgang mehr Gewinn
Die Gruppe sieht sich gut aufgestellt und äussert sich daher vorsichtig zuversichtlich für 2010. Der Umsatz sank 2009 um 10,3% auf 312,6 Mio CHF, währungsbereinigt resultierte ein Rückgang von 5,8%. Dagegen stiegen dank Marktanteilsgewinnen, Restrukturierungserfolgen und einer strikten Kostenkontrolle sowie tiefen Rohmaterial- und Energiekosten der Free Cash Flow auf 35,0 Mio (VJ -6,7) und der EBIT auf 13,6 (10,1) Mio CHF, wie die Spezialpapier-Herstellerin am Mittwoch mitteilte. Unter dem Strich resultierte abzüglich des Gewinns aus den aufgegebenen Geschäftsbereichen ein Reingewinn von 9,1 (-0,5) Mio CHF.
Erwartungen übertroffen
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Bank Vontobel übertroffen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vor, 30% des operativ erwirtschafteten Gewinns als normale Dividende und den Gewinn aus dem Teilverkauf der Hammer Retex als zusätzliche Dividende den Aktionären zufliessen zu lassen. Insgesamt sollen daher 12,50 CHF pro Aktie in Form einer verrechnungssteuerfreien Nennwertrückzahlung ausgeschüttet werden.
«Bewegtes Jahr»
Die Cham Paper Group blicke auf ein bewegtes Jahr zurück, heisst es im Geschäftsbericht. Der im Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise einsetzende Bestellungsrückgang habe ab Oktober 2008 bis zum Ende des ersten Quartals zu Umsatzeinbussen von bis zu 40% in bestimmten Produktbereichen geführt. Gegen Ende des ersten Quartals aber habe eine Phase der Stabilisierung eingesetzt, danach allmählich eine Erholung, die bis zum Ende des Jahres zu einer gewissen Normalisierung des Marktgeschehens geführt habe.
Finanziell auf Kurs geblieben
Dank der bis Ende Mai stark sinkenden Energie- und Rohmaterialpreise hätten die fehlenden Volumen durch tiefere Herstellkosten teilweise aufgefangen werden können, heisst es weiter. Auch hier habe der Markt rasch gedreht, so dass sich die Einkaufspreise im letzten Quartal wieder nahezu auf dem Vorjahresniveau bewegt hätten. In diesem anspruchsvollen Umfeld sei es der Gruppe gelungen, finanziell auf Kurs zu bleiben. Zudem seien auch Projekte zur weiteren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit umgesetzt und Initiativen zur Beschleunigung des Wachstums vorangetrieben worden.
Restrukturierungsprogramm «Speed» abgeschlossen
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Restrukturierungsprogramms «Speed», bei dem vor allem interne Abläufe und die Logistikkette im Vordergrund standen, seien Anfang 2010 unter dem Namen Seal diverse Projekte gestartet worden, die im Bereich des Einkaufs zu Einsparungen und Verbesserungen führen sollen. Bei einem Einkaufsvolumen der Cham Paper Group von über 230 Mio CHF sei hier «erhebliches Potenzial» eruiert worden. Die entsprechenden Programme sollen bis Jahresende abgeschlossen und 2011 voll ergebniswirksam sein. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2010 äussert sich das Management vorsichtig zuversichtlich. Die Normalisierung in den von der Gruppe bedienten Märkten setze sich weiter fort. Aufgrund des kurzfristigen Bestellverhaltens der Kunden bliebe man aber vorsichtig bezüglich der Prognosen für 2010.
Kapazitäten noch nicht ausgeschöpft
Das Management sei aber überzeugt, dass die Gruppe sowohl operativ als auch finanziell auf sicherem Boden stehe, im Spezialpapiermarkt gut positioniert und damit gut vorbereitet sei, um ihre Wachstumschancen in den nächsten Jahren wahrnehmen zu können, heisst es weiter. Die Gruppe sei auch in der Lage, Wachstumsschritte über Zukäufe oder grössere Investitionen zu tätigen. Ausserdem verfüge das Unternehmen über drei leistungsfähige Werke, deren Kapazität noch nicht ausgeschöpft sei. (awp/mc/ps/04)