Porsche kommt langsam in Fahrt

Der Rückgang der Verkäufe bremste sich deutlich ab. Von August 2009 bis Ende Januar 2010 verkaufte Porsche mit 33.670 Fahrzeugen 1,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im ersten Geschäftsquartal hatte das Minus noch bei 40 Prozent gelegen. Der Umsatz legte um 3,7 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro zu.


Verbindlichkeiten deutlich reduziert
Den Autobauer drückt zwar nach der geplatzten Volkswagen-Übernahme weiter eine grosse Schuldenlast, die Verbindlichkeiten wurden aber in den vergangenen Monaten deutlich reduziert. Dazu beigetragen haben vor allem die 3,9 Milliarden Euro, die VW für die Übernahme von knapp der Hälfte des Porsche-Autogeschäfts bezahlt hat. Ende Januar stand Porsche bei seinen Geldgebern noch mit 6,1 Milliarden Euro in der Kreide.


Aktie im Minus
Die Porsche-Aktie gab am Mittag rund 0,9 Prozent nach. Das Unternehmen verfehlte laut LBBW-Analyst Frank Biller seine Erwartungen beim operativen Gewinn und auch bei der Nettoverschuldung


Integration als zehnte Marke in den VW-Konzern
Der Autobauer hatte sich bei der geplanten Übernahme finanziell übernommen und einen Schuldenberg von 11,4 Milliarden Euro angehäuft. Porsche soll nun im Laufe des Jahres 2011 als zehnte Marke in den VW- Konzern integriert werden. Bis dahin müssen die Stuttgarter ihre Schulden in den Griff bekommen. Dabei soll vor allem eine für das erste Halbjahr 2011 geplante Kapitalerhöhung über rund fünf Milliarden Euro helfen.


Prognose bestätigt
Seine Prognose für das Gesamtjahr 2009/10 (31. Juli) bestätigte Porsche-SE- Chef Martin Winterkorn. Bis Ende Juli will wollen die Stuttgarter mehr Autos verkaufen als die 75.238 Fahrzeuge im Vorjahr. Für die Porsche Automobil Holding SE rechnet Winterkorn für das Gesamtjahr weiter mit einem Buchverlust im niedrigen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich. Unter dem Dach der Holding sind das Porsche- Autogeschäft und die Beteiligung von knapp 51 der Stuttgarter an VW gebündelt.


Grund für das erwartete Minus bei der Porsche SE: Die Stuttgarter ziehen bei einer bei VW geplanten Kapitalerhöhung nicht mit. Dadurch muss in den Büchern der Wert der VW-Beteiligung reduziert werden. Für das erste Halbjahr weist die Porsche SE noch einen Nachsteuergewinn von 871 Millionen Euro aus. (awp/mc/pg/06)

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