Lindt&Sprüngli 2009 mit Reingewinn 193,1 Mio. Franken
Der Betriebsgewinn (Stufe EBIT) sank im Berichtsjahr um knapp 27% auf 264,8 (VJ 361,2) Mio CHF, entsprechend einer operativen Gewinnmarge von 10,5%. Der Reingewinn fiel mit 26% in ähnlicher Grössenordnung aus und belief sich auf 193,1 (261,5) Mio CHF, was eine Umsatzrendite von 7,6% und einen Return on Invested Capital von 13,1% ergibt, wie der Premiumschokoladen-Hersteller am Dienstag mitteilte.
Höhere Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung «ungeachtet der verringerten Ertragslage» die Ausschüttung einer höheren Dividende von 400 (VJ 360) CHF pro Namenaktie bzw. 40 (36) CHF pro Partizipationsschein. Das Unternehmen hat mit den vorgelegten Zahlen die Markterwartungen ziemlich genau getroffen. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen EBIT von 264 Mio sowie einen Reingewinn von 194 Mio CHF geschätzt.
Umsatz organisch und nach LW gesteigert
Bereits im Januar wurde der Umsatz 2009 vermeldet. Er sank um 1,9% auf 2,52 Mrd CHF, organisch und in Lokalwährungen nahmen die Verkäufe allerdings um 2,3% zu.
Marktanteile erhöht – Konsumenten greifen stärker bei Billigmarken zu
Der Gesamtschokolademarkt verzeichnete laut Lindt erstmals seit zehn Jahren einen volumenmässigen Rückgang. Konsumenten hätten im Verlauf der Wirtschaftskrise vermehrt zu Billigprodukten und Handelsmarken gegriffen. Erhebliche Währungsschwankungen und zum Teil rekordhohe Rohstoffpreise, besonders für Kakaobohnen, sowie Liquiditätsengpässe bei den Distributoren und stark gesunkene Flugpassagierzahlen im Duty Free Bereich hätten entsprechende Auswirkungen gezeigt. «Aufgrund der sehr schwachen Gesamtmarktentwicklung» sei der Marktanteil dennoch in den meisten Ländern erhöht worden. Besonders erfreut zeigt sich Lindt diesbezüglich mit der Entwicklung in den USA.
«Übergangsjahr»
Das Geschäftsjahr 2009 sei «in vielerlei Hinsicht ein Übergangsjahr» gewesen. Wie bereits bekannt, wurden u.a. die eigene Ladenkette in den USA und die Lager der italienischen Gesellschaften restrukturiert. Zudem seien Grossinvestitionen in Produktionsanlagen in den USA sowie global in das Marketing und die Markenpflege getätigt worden.
Organisches Wachstum von 5-7 % erwartet
Für das Geschäftsjahr 2010 gibt sich der Konzern denn auch wieder optimistischer und rechnet mit einem «substantiell höheren» organischen Wachstum von 5-7% und einem operativen Ergebnis (EBIT) von 300 bis 340 Mio CHF. Man sei zuversichtlich, dass sich das allgemeine wirtschaftliche Klima in der zweiten Jahreshälfte 2010 langsam verbessern und dies wiederum positive Impulse auf Seiten des Handels und der Konsumenten setzen werde, heisst es.
Expanison in Asien
Der Fokus werde «wieder klar auf dem Ausbau der Marktposition und auf dem Zugewinn von Marktanteilen liegen». Die geografische Expansion in Asien soll entsprechend weiter vorangetrieben werden. Andere Wachstumsmärkte, denen sich Lindt verstärkt widmen will, sind Grossbritannien, Russland, China und Skandinavien. Ab dem Jahr 2011 strebt der Konzern wieder ein jährliches Wachstum von 6-8% und eine EBIT-Steigerung von 8-10% an und will damit die langfristigen strategischen Zielsetzungen wieder erreichen. ( awp/mc/pg/05)