NZZ-Mediengruppe schreibt rote Zahlen
Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug 3,7 Mio CHF, nach 27,0 Mio CHF im Vorjahr. Als Gründe für den Rückgang nannte die NZZ-Mediengruppe in ihrer Mitteilung vom Samstag die Krise im Werbemarkt – beim Inserateverkauf betrug die Einbusse 46,7 Mio CHF – sowie Kosten für Restrukturierungen und Wertberichtigungen. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung, für 2009 auf eine Dividende zu verzichten.
Kurzfristig keine Besserung in Sicht
Auch 2010 erwartet die NZZ-Gruppe ein «wirtschaftlich schwieriges Geschäftsjahr» mit stagnierenden Werbeeinnahmen. Der Personalbestand der Gruppe sank 2009 trotz Akquisitionen um 5,2% auf 1’702 Vollzeitstellen. Im Geschäftsbereich Neue Zürcher Zeitung («NZZ», «NZZ am Sonntag» und NZZ Online) sank der Umsatz um 35,1 Mio CHF auf 187,8 Mio CHF. Der Inserateverkauf bei diesen Medien reduzierte sich um 34,6 Mio CHF. Als stabil erwiesen sich die Einnahmen aus Abonnementen und dem Verkauf von Zeitungen im Einzelhandel. Sie legten 2009 um 1,4% zu. In der Druckereisparte musste die NZZ-Mediengruppe eine Einbusse von 5,5% hinnehmen.
Elektronische Medien mit 11 Prozent mehr Ertrag
Die der Gruppe angeschlossenen elektronischen Medien steigerten den Ertrag um 11% oder 3,9 Mio CHF. Dies sei auf die neuen Umsätze des Zentralschweizer Fernsehens Tele1 zurückzuführen, heisst es in der Mitteilung. Bei der Freien Presse Holding mit den Mehrheitsbeteiligungen an der LZ Medien Holding («Neue Luzerner Zeitung», Radio Pilatus, Tele 1) und der St. Galler Tagblatt AG («St. Galler Tagblatt», FM1 und Tele Ostschweiz) fiel der Inseraterückgang mit einem Minus von 12,1 Mio CHF etwas moderater aus.
LZ Medien Holding behauptet sich
Besser überstanden hat das Krisenjahr 2009 die LZ Medien Holding. Der Umsatz stieg dank strategischen Ausbauten um 1,2% auf 159,1 Mio CHF. Der Gewinn legte um 6,1 Mio CHF auf 8,3 Mio CHF zu. Gleichzeitig fiel der operative Gewinn (EBIT) aber um 35% auf 8,6 Mio CHF. Die Wertschriftenanlagen und der Verkauf einer Beteiligung führten zu einem Finanzergebnis von 2,5 Mio CHF. 2008 war dieses deutlich im Minus gewesen. Der Anzeigenertrag brach bei den Zeitungen um 14,7% ein, konzernweit war es ein Minus von 4,6%. Die Dividende pro Aktie soll auf 85 CHF erhöht werden.
St. Galler Tagblatt AG bleibt in schwarzen Zahlen
Die St. Galler Tagblatt AG musste ebenfalls Einbussen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen, blieb aber in den schwarzen Zahlen. Der Gewinn brach gegenüber 2008 um 73% auf 2 Mio CHF ein. Die Tagblatt-Medien verkauften knapp ein Viertel weniger Anzeigenseiten. Darunter litt auch das Flaggschiff, das «St. Galler Tagblatt». Neu in den Verwaltungsrat der NZZ-Gruppe gewählt werden sollen an der Generalversammlung vom 17. April Ex-Swisscom-Chef Jens Alder, die Unternehmerin Carolina Müller-Möhl und der Internetspezialist Joachim Schoss. Aus dem Verwaltungsrat ausscheiden werden Susanne Bernasconi-Aeppli und Ph. Oliver Burger. (awp/mc/ps/02)