Bank Linth 2009: Rekordgewinn und starker Neugeldzufluss
«Wir haben nicht nur absolut sondern auch bezüglich der prozentualen Steigerung ein ausserordentlich erfreuliches Jahr hinter uns», resümierte VR-Präsident Heinz Knecht das Geschäftsjahr 2009 anlässlich der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag.
Kein gesteigerter Risikoappetit
Erfreulich sei zudem, dass das Wachstum nicht mit einem gesteigerten «Risikoappetit erkauft» worden sei. Zwar seien aufgrund der umsichtigen Risikobeurteilung die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste gegenüber dem rekordtiefen Niveau 2008 von 1,5 Mio CHF auf 2,2 Mio CHF gestiegen. Damit würde diese Position aber noch immer auf einem sehr tiefen Niveau verharren, so Knecht weiter.
Hypothekarforderungen steigen um 9,3 %
Eine Steigerung um knapp 10% auf 4,1 Mrd CHF verbuchte die Bank bei den Kundenausleihungen. Der Löwenanteil fiel dabei auf die Hypothekarforderungen, die um 9,3% auf 3,7 Mrd CHF stiegen. Knapp 8% auf 3,1 Mrd CHF nahmen die Kundengelder zu und der Neugeldzuwachs belief sich netto auf 439 Mio CHF verglichen mit 122 Mio CHF im Vorjahr.
Neue Bestmarke im Zinsengeschäft
Im Kerngeschäft, dem Zinsengeschäft, setzte die Bank mit einer Steigerung des Erfolgs um 8,4% auf 69,9 Mio CHF ebenfalls eine neue Bestmarke. Steigern konnte die Bank auch den Erfolg aus dem Handelsgeschäft (+10,1% auf 3,1 Mio CHF). Der übrige ordentliche Erfolg erhöhte sich dank des Verkaufs einer Liegenschaft um 28,8% auf 1,7 Mio CHF.
Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft als Wermutstropfen
Einziger Wermutstropfen war das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, dessen Erfolg sich um knapp 15% auf 13,4 Mio CHF reduzierte. Im Vergleich zur Konkurrenz stehe die Bank Lith damit zwar nicht schlechter da, zufrieden sei sie damit aber nicht, sagte CEO Thomas Eichler.
Reingewinn steigt um 12 Prozent
Den Bruttoertrag verbesserte die Bank um 4,5% auf 88,2 Mio CHF. Dem stand ein konstant gebliebener Aufwand von 50,5 Mio CHF gegenüber. Daraus resultierte eine auf 57,3 (60,3)% verbesserte Cost/Income-Ratio. Unter dem Strich resultiere ein 12% höherer Reingewinn von 22,9 Mio CHF. Die Aktionären sollen mit einer unverändert Dividende von 12 CHF in Form einer Nennwertrückzahlung am Erfolg partizipieren. Dies ist gleichzeitig die letzte Dividende in dieser Form.
Der Eigenmittelüberdeckung belief sich auf 162,9% (164,2%) und blieb damit auf hohem Niveau.
Konjunkturelle Grosswetterlage ungewiss
Unverändert schwierig abzuschätzen sei es, wie die Region der Bank Linth 2010 von der konjunkturellen Grosswetterlage betroffen sein werde, so Eichler weiter. Zumal das vergangene Jahr gezeigt habe, dass Unternehmen aus konjunkturellen Risikobranchen in der Lage waren, Spitzenresultate zu erzielen, während dagegen so genannte konjunkturresistene Gesellschaften einen Ertragseinbruch verbuchen mussten.
Leicht tieferes Ergebnis erwartet
Aufgrund dieser Unwägbarkeiten erwarte die Bank Linth für 2010 ein gegenüber 2009 leicht tieferes Ergebnis, sagte der CEO. Er würde sich aber gerne eine Fortsetzung seiner bisherigen Fehlprognosen wünschen, meinte Eichler mit Seitenblick auf seine Ausblicke der beiden vergangenen Jahre. Damals stellte der CEO ebenfalls zu Jahresanfang ein tieferes Ergebnis in Aussicht, das er dann Mitte Jahr auf ein ausgeglichenes Ergebnis nach oben korrigiert.
2010 gut angelaufen
Zumindest sei das laufende Jahr gut angelaufen. «Wir haben in jenen Bereichen, in denen wir ein Wachstum erwarteten, zugelegt», ergänzte Eichler. Der Markt honorierte am Dienstag das Resultat der Bank nicht. In einem insgesamt schwächer tendierenden Gesamtmarkt (SPI: -0,1%) geben die Valoren am Nachmittag um 0,5% auf 497,50 CHF nach. (awp/mc/pg/06)