Weniger Lohn für Frauen – Unterschied leicht gewachsen
Das Bundesamt für Statistik wies bereits 2009 darauf hin, dass lediglich 40% der Lohndifferenz nicht erklärbar und deshalb diskriminierend seien. 60% dagegen seien begründbar, etwa mit Qualifikation sowie arbeitsplatz- und unternehmensspezifischen Gegebenheiten.
Grössere Differenz in der Privatwirtschaft
In der Privatwirtschaft wuchs der Lohnunterschied von 2006 bis 2008 von 19,1 auf 19,4%, beim Bund verharrte er bei 12,9%. Anders im öffentlichen Sektor der Kantone: Dort ging die Lohndifferenz wie in den Vorjahren zurück, nämlich von 18,8 auf 17,4%.
Grosser Unterschied bei Grossverdienern
Gross ist der Lohnunterschied bei den am besten Bezahlten: Akademikerinnen haben beim Einstieg ins Berufsleben klar weniger Geld auf dem Lohnkonto als ihre Kollegen: 2008 waren es 24,3%. Bei den Absolventen einer Lehre betrug die Lohndifferenz 14,2%, bei den Ungelernten 17,2%. Abweichler nach unten sind die Lehrkräfte: Frauen mit Lehrerpatent verdienen durchschnittlich 4,2% weniger als ihre Kollegen. Männer werden für anspruchsvollste Arbeiten und Jobs im obersten Kadern zudem klar besser bezahlt als Frauen. Bei untersten Kadern und einfacheren Jobs ist die Differenz kleiner.
Bessere Situation bei tieferen Salären
Verbessert hat sich die Situation bei den tiefsten Salären: Mussten 2000 noch 15,1% der mit vollem Pensum arbeitenden Frauen mit höchstens 3’000 CHF netto im Monat auskommen, waren es 2008 noch 5,8%. Bei den Männern ging der Anteil von 3,6 auf 1,2% zurück.
Steigender Anteil bei den Männern im Tieflohn-Bereich
Nimmt man jedoch den so genannten Tieflohn – zwei Drittel des standardisierten Brutto-Medianlohns im Monat – ging der Anteil der Frauen von 2000 bis 2008 von 20,8 auf 18,9% zurück, bei den Männern dagegen wuchs er von 5,4 auf 6,5%. Der Tieflohn stieg von 2000 bis 2008 von 3’480 auf 3’882 CHF. (awp/mc/pg/22)