Newron weitet 2009 Verluste aus

Für Ralfinamide wird, gute Studienergebnisse vorausgesetzt, im laufenden Jahr ein Lizenzabkommen angestrebt. Im Berichtsjahr stieg der Jahresverlust auf 23,5 (VJ 16,4) Mio EUR. Der betriebliche Verlust belief sich auf 24,6 (18,3) Mio EUR, wie das biopharmazeutische Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Es wird ein Umsatz von 2,5 (3,9) Mio EUR ausgewiesen. Davon entfallen 0,9 (2,6) Mio EUR auf Lizenzeinnahmen und 1,6 (1,3) Mio EUR auf sonstige Erträge. Darüber hinaus wurden Finanzerträge von 0,2 (2,0) Mio EUR erzielt.


Markterwartungen nicht erfüllt
Damit hat Newron die Erwartungen der Analysten verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 3,3 Mio EUR, einem Betriebsverlust von 21,1 Mio EUR und einem Reinverlust von 17,3 Mio EUR gerechnet. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen stiegen im Berichtsjahr auf 18,5 (12,9) Mio EUR. Dabei sind die von Merck Serono für die Entwicklung von Safinamide zurückerstatteten Kosten sowie die staatlichen Beihilfen bzw. Steuergutschriften für die F&E-Tätigkeit abgezogen. Die höheren F&E-Kosten seien im wesentlichen auf die Aufwendungen für die zulassungsrelevante Phase-IIb/III-Studie SERENA für Ralfinamide zurückzuführen, heisst es.


Liquide Mittel schrumpfen
Die liquiden Mittel sanken per Ende 2009 auf 24,3 (41,3) Mio EUR, wobei sich das Unternehmen im Dezember 2009 über eine Privatplatzierung neue Mittel in der Höhe von 7,9 Mio CHF beschafft hatte. Trotz dem Rückgang der liquiden Mittel macht sich CFO keine Sorgen: «Wir sind finanziert bis zum Jahresende 2011 und darüber hinaus. Dabei haben wir alle denkbaren Szenarien durchgespielt», so der Finanzchef gegenüber AWP.


Warten auf Phase-IIb/III-Tests für Ralfinamide 
Das Unternehmen verfüge über Zahlungsmittel, zahlungsmitteläquivalente und andere kurzfristige Vermögenswerte von 24,3 Mio EUR sowie über eine weitere Finanzierungsoption von 28,3 Mio CHF. «Wir haben für 2010 keine Cash-Burn-Guidance abgegeben, weil die Entwicklung massgeblich von den Ergebnissen der Phase-IIb/III-Tests für Ralfinamide abhängen, dessen Ergebnisse im Mai vorliegen sollen», hiess es weiter. Bei einem erfolgreichen Abschneiden des Produktkandidaten für die Indikation neuropathischen Schmerzen des unteren Rückenbereiches (NLBP) soll ein Lizenzabkommen abgeschlossen werden, vom dem sich der CFO einen «signifikanten» Mittelzufluss verspricht.


Blockbusterpotenzial
Gemäss Zahlen des «Datamonitor» vom Dezember 2009 soll das Marktpotenzial für Ralfinamide bei NLBP bis ins Jahr 2018 mehr als 1,5 Mrd USD betragen. In den USA, Europa und Japan würden 55 Mio Patienten an dieser Erkrankung leiden, für die bisher noch kein Medikament zugelassen sei. Neben den Ergebnissen der SERENA-Studie werden Daten aus einer Langzeit-Studie für Safinamide als Begleittherapie zu Levodopa bei Parkinson-Patienten in Aussicht gestellt. Im Erfolgsfall sollen in den USA und in Europa Zulassungsanträge eingereicht werden, was «bedeutende Meilensteinzahlungen» vom Lizenznehmer Merck Serono auslösen würde, wie den vor der heutigen Bilanzmedienkonferenz vorliegenden Unterlagen zu entnehmen ist.


Weiterer erfolgsversprechender Produktkandidat
Im Weiteren soll mit der klinischen Entwicklung von NW3509 begonnen werden. Der Produktkandidat habe sich bei kurz- und langfristigen Gedächtnisstörungen, der Informationsverarbeitung sowie bei Angststörungen und Depression als aktiv erwiesen. Für HF0220 soll unter dem Vorbehalt der Finanzierung bzw. eines Partnerschaftsabkommens mit eine Phase-II «Proof-of-Concept»-Studie gestartet werden. Bei Phase-II-Sicherheitstests habe sich der Wirkstoff als gut verträglich gezeigt, heisst es weiter. (awp/mc/ps/06)

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