Julius Bär will im Heimmarkt weitere Marktanteile gewinnen
In Europa sei die Bank vor allem an Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien und England interessiert. In der Schweiz wolle Bär an der gegenwärtigen Konsolidierung der Branche aktiv partizipieren. Sein Institut verfüge über genügend Know-how zur Integration neuer Einheiten. Dies bedeute, dass Bär jederzeit Akquisitionen tätigen könne, sofern das Kaufobjekt den eigenen Anforderungen entspreche. Gemäss Collardi gibt es heute mindestens 10 Banken auf dem Platz Schweiz, die zum Verkauf stehen.
Gelassenheit gegenüber Steuer-Diskussion
Relativ gelassen zeigt sich der Bär-CEO bezüglich der laufenden Steuer-Diskussion. Die Steueramnestien würden dazu führen, dass die noch unversteuerten Gelder nun deklariert werden können. «Ich denke, dass in fünf Jahren nicht deklariertes Geld kein Thema mehr sein wird. Denn alle jetzigen Neugelder sind versteuert,» so Collardi.
Finanzplatzstrategie: Hart bleiben
Bezüglich der von der Schweiz eingeschlagenen Finanzplatzstrategie gibt sich Collardi optimistisch: «Ich bin sehr optimistisch, dass wir mit Europa einen guten Kompromiss finden werden». Es sei jetzt wichtig, dass die Banken die Regierung und die Verhandlungen unterstützen und sich mit weiteren Einwänden zurückhalten würden. Ziel müsse sein, bei den Verhandlungen hart zu bleiben. «Ich hoffe, dass wir bis Mitte Jahr eine geeignete Lösung präsentieren können.» Diese müsse dann aber die wesentlichen Probleme auf einen Schlag lösen, so Collardi. (awp/mc/ps/07)