Eurokurs stabilisiert sich bei 1,36 Dollar
«Die Diskontsatzerhöhung der US-Notenbank am Donnerstagabend hat den Dollar nicht nachhaltig beflügelt», sagte Rainer Sartoris, Devisenexperte beim Bankhaus HSBC Trinkaus. Die überraschende Entscheidung der US-Notenbank hatte den Euro am Freitag auf den tiefsten Stand seit Mitte Mai 2009 gedrückt. Zeitweise war der Euro bis auf 1,3444 Dollar abgesackt. Bereits im Handelsverlauf am Freitag hatte der Euro seine zwischenzeitlichen Verluste wieder wett gemacht. Die Anhebung dieses Satzes für Notfallkredite mache eine frühere Leitzinsanhebung nach Einschätzung des Marktes nicht wahrscheinlicher, sagte Sartoris. So erwartet HSBC Trinkaus eine Anhebung des Leitzinses erst im Verlauf des Jahres 2011.
Fehleinschätzung der Märkte am Freitag?
Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank führt die Kurzverluste am Freitag auf eine Fehleinschätzung der Märkte zurück: «Offensichtlich haben die Marktteilnehmer mittlerweile die Qualität des US-Diskontsatzes richtig eingeschätzt. Es handelt sich um ein Fenster der Notfallliquiditätssteuerung und nicht um eine Facette der Bestimmung des Leitzinses.»
Impulsarmer Handel
Laut Sartoris hat der Markt nur wenig Impulse erhalten, da keine Konjunkturdaten veröffentlicht wurden. Wichtig seien jetzt die in den kommenden Tagen anstehenden Neuemissionen von griechischen Staatsanleihen. «Zudem dürften aber auch die Konjunkturdaten nicht aus dem Blick geraten», sagte Sartoris. Am Dienstag wird mit dem ifo-Geschätsklimaindex der wichtigste Frühindikator für Deutschland veröffentlicht.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,87970 (0,87830) britische Pfund, 124,38 (124,17) japanische Yen und 1,4649 (1,4658) Schweizer Franken festgesetzt. Der Preis für die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.115,25 (1.112,75) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 26.953,60 (26.493,90) Euro. (awp/mc/ps/25)