BNP Paribas auf dem Weg zurück zu alter Stärke
Am Aktienmarkt dürfte dies Banktitel weiter beflügeln. Diese hatten bereits am Dienstag nach starken Zahlen der britischen Grossbank Barclays deutlich zugelegt. BNP Paribas profitierte vom wieder erstarkten Investmentbankgeschäft und der Übernahme von Teilen des in der Krise zerschlagenen belgisch-niederländischen Finanzkonzerns Fortis. Von den 7,8 Milliarden Euro Rekordgewinn aus dem Jahr 2007 ist BNP allerdings noch ein Stück entfernt. Die Erträge stiegen um 47 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro. Die Dividende will das Unternehmen kräftig anheben – um 50 Cent auf 1,50 Euro.
Weniger Sorgen vor Kreditausfällen
Die Sorgen vor neuen Rückschlägen sind bei BNP Paribas in den vergangenen Monaten weniger geworden – für mögliche Kreditausfälle legte die Bank im Schlussquartal nur noch 1,9 Milliarden Euro zurück, 17,5 Prozent weniger als noch im dritten Quartal. Im gesamten Jahr wendete die Bank für die Risikovorsorge rund 8,4 Milliarden Euro auf, 46 Prozent mehr als 2008 zuvor. Angesichts der wieder sprudelnden Gewinne in anderen Bereichen konnte BNP Paribas das besser wegstecken als viele Konkurrenten. Für das laufende Jahr zeigte sich BNP-Chef Baudouin Prot zuversichtlich, dass die Gefahr von Kreditausfällen sinken wird.
Milliardengewinn
Im vierten Quartal erwirtschafteten die Franzosen einen Überschuss von knapp 1,4 Milliarden Euro. Vor einem Jahr hatten sie an dieser Stelle nach dem vollen Ausbruch der Finanzkrise einen Verlust in gleicher Höhe hinnehmen müssen. Wie schon in den Vorquartalen präsentierte sich dabei das spekulative Investmentbanking gut erholt und spülte einen Vorsteuergewinn von 834 Millionen Euro in die Kassen – vor einem Jahr hatte die Bank wie ihre Konkurrenten hier einen beispiellosen Absturz erlebt und einen Verlust von 2,1 Milliarden Euro eingefahren.
Eigenkapitalquote markant erhöht
Im Gesamtjahr machte BNP mit seinem Investmentbanking 4,4 Milliarden Euro Vorsteuergewinn nach einem Verlust von 1,2 Milliarden Euro vor einem Jahr. Die kräftigen Gewinne der Banken mit riskanten Börsengeschäften nach ihrer Stützung durch den Staat nähren allerdings auch in Frankreich die Befürchtung, dass die Finanzwelt aus der Krise nichts gelernt habe und daher neue Krisen drohten. Allerdings verbesserte BNP ihre Eigenkapitalquote 2009 von 7,8 auf 10,1 Prozent.
Finanzkrise schon beinahe abgehakt
BNP gesellt sich mit den Jahreszahlen zu den Banken, die die Finanzkrise schon fast abgehakt haben. Höhere Profite hatten bereits die Credit Suisse, Barclays, JPMorgan und die Deutsche Bank vorgelegt. Dagegen enttäuschten die US-Banken Bank of America und die Citigroup mit Verlusten. Am Mittwoch musste zudem der niederländische Finanzkonzern ING einen höheren als erwarteten Verlust melden. (awp/mc/ps/03)
