CH-Verlauf: Ins Minus gedreht – Rückzugsstimmung

Die negative Stimmung wird auch mit den anstehenden Makrodaten aus den USA begründet. Das Nachmittagsgeschäft werde voraussichtlich mehr negative als positive Fakten enthalten, meinte ein Händler. Publiziert werden Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum, der Einkaufsmanager-Index aus Chicago und die Umfrage zum Michigan-Verbrauchervertrauen.


Um 12.05 Uhr verliert der SMI 0,16% auf 6’432,04 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt ebenfalls um 0,16% auf 982,85 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,15% auf 5’559,72 Stellen.


Die grössten Verluste müssen Nobel Biocare (-3,4%) hinnehmen. Im Bereich Dentalimplantate ziehen Analysten aus den jüngsten Zahlen der internationalen Konkurrenz den Schluss, dass der Markt immer noch eine schwache Entwicklung zeige und nicht schon wieder anzuziehen beginne. Diesem Trend dürften sich auch die hiesigen Unternehmen nicht entziehen können, heisst es. Straumann aus dem breiten Markt geben um 1,9% nach.


Grössere Einbussen gibt es auch bei Petroplus (-1,7%). Am frühen Nachmittag werden Zahlen des US-Ölkonzerns Chevron erwartet. Die Zuger Raffineriebetreiberin ist selbst in der kommenden Woche an der Reihe.


Richemont (-0,4%) und Swatch (-1,1%) werden verkauft. Zu den Zahlen des Luxusgüterkonzerns Bulgari heisst es allerdings, die Italiener hätten wohl Marktanteile an Richemont und Swatch verloren. Richemont tritt zudem einem Medienbericht zufolge über den Finanzinvestor Trilantic an den deutschen Brillenhersteller Rodenstock heran. Über ein solches Interesse war bereits spekuliert worden. Richemont-Chef Johann Rupert halte 49% an Trilantic, schreibt nun die FTD.


ABB (-0,8%) leiden unter Sorgen über die Infrastrukturausgaben weltweit. Die Investitionskürzungen eines grossen staatlichen chinesischen Stromnetzbetreibers hätten weiterhin Signalwirkung, heisst es. Bei Adecco (-0,4%) hat Merrill Lynch die Abdeckung wieder aufgenommen, das Rating lautet «Neutral».


Bankenwerte sind über das Kurstableau verteilt. CS gewinnen 0,3%, während UBS 0,4% verlieren. Julius Bär (-0,7%) und GAM (-2,3%) geben stärker nach. Die Assekuranzen tragen mit Swiss Re (-0,9%), Swiss Life (-0,7%), ZFS (-0,6%) und Bâloise (-0,3%) durchgehend rote Vorzeichen.


Die defensiven Werte zeigen keine grossen Ausschläge. So tendieren Novartis unverändert, Nestlé geben um 0,1% nach und Roche um 0,6%.


Sehr gesucht sind dagegen Givaudan (+2,1%) an der Spitze im SMI/SLI. Die Titel werden von der Citigroup neu zum Kauf (zuvor «Hold») bei einem höheren Kursziel empfohlen. Deutlich fest notieren auch Syngenta (+1,2%). Deutsche Bank und Citigroup haben ihre Kaufempfehlung bestätigt.


Positive Vorzeichen tragen auch Synthes (+1,2%) nach Zahlen des US-Mitbewerbers Zimmer. Bei Holcim (+0,6%) berichten Händler von Umschichtungen zu Lasten der Papiere anderer europäischer Zementhersteller.


Lonza (+0,5%) notieren leicht fester. Die Titel können sich damit etwas von den deutlichen gestrigen Abschlägen (-5,0%) nach der Zahlenvorlage für 2009 erholen.


Im breiten Markt haussieren Rieter (+7,3%) nach Umsatzzahlen für 2009. Der Winterthurer Traditionskonzern hat zwar einen Einbruch erlitten, die Erwartungen der Analysten aber übertroffen. Die Talsohle dürfte im ersten Halbjahr durchschritten worden sein, hiess es von Unternehmensseite. Zahlen haben ferner StarragHeckert und Elma (beide ungehandelt) publiziert.


Inficon (-1,8%) tätigt eine Übernahme im Bereich Gas-Chromatographie und Basilea (+3,1%) konnte einen Zwischenerfolg in der laufenden Phase-III-Studie für Isavuconazol vermelden. Nach Börsenschluss werden noch Zahlen von Gurit (+1,6%) und HBM Bioventures (+0,4%) erwartet. (awp/mc/pg/17)

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