Swiss Re transferiert Risiken aus US-Einzelleben-Rückversicherung
Dies teilte Swiss Re am Montag mit. Die Transaktion, die sich auf das vor 2004 gezeichnete Einzelleben-Rückversicherungsgeschäft bezieht, tritt rückwirkend ab dem 1. Oktober 2009 in Kraft und wird von Swiss Re im ersten Quartal 2010 verbucht. Swiss Re erhalte eine Rückversicherungsprovision von rund 1,3 Mrd CHF und werde durch die Transaktion gleichzeitig Kapital in der Höhe von 0,3 Mrd CHF freisetzen. Dies komme dem Geschäft der Gruppe zugute. Für das betreffende Portfolio werde Swiss Re weiterhin die Verwaltungs- und Reporting-Dienstleistungen erbringen.
Verbesserung der «ohnehin starken Marktposition»
Die Tradition der Portfoliosteuerung und der Umwandlung von Rückversicherungsrisiken werde damit fortgesetzt und die Kapitaleffizienz von Swiss Re weiter erhöht. Das Unternehmen zeigt sich überzeugt, «dass die Rückversicherungsprovision und das freigesetzte Kapital effizienter eingesetzt werden können, um eine höhere Rendite zu erzielen.» Mit dem Leben-Rückversicherungsmarkt in den USA und dessen Kunden vor Ort will Swiss Re weiterhin eng verbunden bleiben. Mit der Transaktion werde die «ohnehin starke Marktposition zugleich verbessert.»
Höhere Kapitaleffizienz im Fokus
Dies sei ein bedeutender weiterer Schritt im Hinblick auf unser strategisches Ziel, die Kapitaleffizienz des Unternehmens zu erhöhen, wird in der Mitteilung der Leiter von Life & Health bei Swiss Re, Christian Mumenthaler, zitiert. Swiss Re mache mit diesem Transfer eines Lebengeschäfts-Portfolios immaterielle Vermögenswerte zu Geld und setze gleichzeitig Kapital frei.
Analysten uneins
Analysten bewerten die Transaktion von Swiss Re unterschiedlich. Georg Marti von der ZKB begrüsst im Grundsatz die mit Berkshire Hathaway abgeschlossene Vereinbarung. So werde Kapital freigesetzt, das für anderes profitableres Geschäft eingesetzt werden könne. Dies dürfte zu einer Verbesserung der Profitabilität führen, so Marti. Ausserdem würden auch die Bilanzqualität verbessert und die Geschäftsrisiken (insbesondere Pandemierisiken) reduziert.
Life & Health-Bereich zu wenig profitabel?
Weniger überzeugt von diesem Deal ist Stefan Schürmann von der Bank Vontobel. Seiner Ansicht nach zeigt die Transaktion, dass der Bereich Life & Health von Swiss Re nicht genügend profitabel ist und dass Swiss Re zu wenig Überschusskapital besitzt, um weitere Transaktionen in diesem Bereich zu tätigen. Im Hinblick auf die von der Gesellschaft angestrebte Erhöhung des Kreditratings, dürfte sich diese Transaktion gemäss Schürmann jedoch positiv auswirken.
Swiss-Re-Titel leicht unter Druck
Die Aktien von Swiss Re tendiert am Montag in einem etwas festeren Gesamtmarkt mit leichten Kursverlusten. Bis um 12.20 Uhr verlieren Swiss Re 0,6% auf 49,80 CHF, während der SMI um 0,49% zulegt. (awp/mc/ps/06)