Google droht mit Rückzug aus China
Ziel der Attacken sei es unter anderem gewesen, die Mailkonten von chinesischen Menschenrechtsaktivisten zu hacken. In diesem Zusammenhang habe sich Google entschlossen, die Suchergebnisse auf der chinesischen Site google.cn nicht länger zu zensieren zu wollen. Der deutsche Google-Sprecher Kay Oberbeck bestätigte der Deutschen Presse-Agentur dpa die Echtheit des Blogeintrags.
Verhandlungen auf höchster Ebene
In den kommenden Wochen werde man mit den chinesischen Regierung besprechen, auf welcher Basis man in China operieren könne, um ungefilterte Suchergebnisse im Rahmen der geltenden Gesetze anbieten zu können. «Wir sind uns darüber bewusste, dass dies zum Abschalten von google.cn und zur Schliessung unserer Büros in China führen kann.» Diese Entscheidung sein vom Google-Management in den USA getroffen worden, ohne dass die Google-Beschäftigten in China davon gewusst hätten oder in die Entscheidung einbezogen worden seien.
Systematische Phishing-Attacken
Drummond schrieb, im Rahmen der Untersuchungen der Hacker-Angriffe auf den Google-E-Mail-Dienst GMail habe man auch entdeckt, das Dutzende von E-Mail-Konten von Menschenrechtsaktivisten in den USA, in Europa und China systematisch sogenannten Phishing-Attacken ausgesetzt gewesen seien. Dabei versuchen die Angreifer, mit gefälschten Login-Seiten die Zugangsdaten zu den E-Mail-Konten abzufischen.
Zwang zu Filterung von Suchergebnissen
Google.cn war im Januar 2006 gestartet worden. Der Suchmaschinenkonzern hatte sich damals wie andere westliche Internetunternehmen auch verpflichtet, die Gesetze in der Volksrepublik China einzuhalten und auf der chinesischen Google-Seite gefilterte Suchergebnisse angeboten. Diese Geschäftspolitik war von Google-Kritiker als ein Einknicken vor der staatlichen Zensur angeprangert worden. (awp/mc/ps/02)