EU-Schluss: Überwiegend kaum verändert

Der Pariser Leitindex CAC 40 rückte um 0,02 Prozent vor auf 4.000,86 Punkte. Der britische FTSE 100 verlor indes 0,46 Prozent auf 5.473,48 Zähler. Vor allem die Energie- und Versorgeraktien belasteten den Index, nachdem der Ölpreis wegen deutlich gestiegener US-Rohöllagerbestände kräftig gefallen war. Ein Barrel der US-Sorte West-Texas-Intermediate zur Auslieferung im Februar kostete zum Schluss der europäischen Aktienbörsen 78,90 Dollar. Das waren 1,89 US-Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 1,79 Cent auf 77,51 Dollar.


Grösster Verlierer im EuroStoxx 50 waren die Titel der SoGen mit minus 2,86 Prozent auf 50,19 Euro. Zeitweise waren sie sogar bis auf 48,60 Euro gefallen, nachdem die Bank wegen fauler Wertpapiere gewarnt hatte, dass der Gewinn im Schlussquartal 2009 geringer als erwartet ausfallen werde. Abschreibungen und Risikovorsorge für strukturierte Anlagen hätten das Ergebnis mit etwa 1,4 Milliarden Euro vor Steuern belastet. Mit Blick auf das laufende Jahr hingegen zeigte sich die Bank positiv gestimmt.


Andere europäische Bankenwerte wie Credit Agricole (-1,24 Prozent), Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) (-0,80 Prozent) oder HSBC in London (-1,47 Prozent) wurden in Mitleidenschaft gezogen.


Die Titel des britischen Vermögensverwalters Schroders hingegen profitierten von einer positiven HSBC-Studie und stiegen an der Footsie-Spitze um 2,68 Prozent auf 1.329,68 Britische Pence. Die HSBC hatte die Aktien von Schroders von «Underweight» auf «Overweight» hochgestuft und das Kursziel von 660,00 auf 1.625,00 Pence angehoben. Nach Einschätzung der HSBC-Experten könne bis Jahresende mit einem 15-prozentigen Kursplus der weltweiten Aktienmärkte gerechnet werden, schrieb Analyst Tony Cummings. Dies spiegle sich aber bislang nicht in den Konsens-Schätzungen für die Vermögensverwalter wider. Für ein Investment in die Schroders-Papiere spreche zusätzlich das starke Engagement in Asien und das relativ defensive Geschäftsmodell.


Der gefallene Ölpreis und eine Abstufung der Royal-Dutch-Shell-Aktien (RDS) belasteten diese Papiere. Die A-Aktien von RDS verloren 1,77 Prozent auf 1.863,26 Pence. Morgan Stanley hatte die Titel von «Equalweight» auf «Underweight» gesenkt. Am Markt hiess es zudem, es habe Gerüchte gegeben, dass führende Analysten ihre Gewinnprognosen für das vierte Quartal kräftig senken könnten. Unter den restlichen Ölwerten verloren BP 1,14 Prozent auf 624,84 Pence und Total gaben um 1,08 Prozent auf 45,155 Euro nach. Unter den Versorgern gaben International Power um 0,49 Prozent nach. GDF Suez sanken um 1,32 Prozent und Enel gaben um 0,30 Prozent nach.


Kaum verändert zeigten sich die EADS-Aktien mit plus 0,04 Prozent auf 14,105 Euro. Im Poker um Milliarden-Zusatzkosten beim Militär-Transporter Airbus A400M ist keine schnelle Lösung in Sicht. Beim Treffen der Bestellerländer des Militär-Flugzeugs am Donnerstag in London sei noch kein Durchbruch zu erwarten, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur dpa aus Verhandlungskreisen. Die Positionen lägen weitbauseinander. (awp/mc/pg/26)

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