EU-Eröffnung: Gut behauptet – Finanzwerte gefragt

Der Londoner FTSE 100 rückte um 0,19 Prozent auf 5.537,27 Zähler vor. Alle Augen richteten sich auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht der Vereinigten Staaten, der um 14.30 Uhr veröffentlicht werde, sagte James Hughes, Marktanalyst bei CMC Markets. Die jüngsten Daten hätten viele Anleger zuversichtlich gestimmt, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verbessere.


In dem freundlichen Marktumfeld griffen die Anleger vor allem bei den Aktien von Banken und Versicherern zu. So waren die Papiere von Aegon mit einem Plus von 3,32 Prozent auf 5,040 Euro der zweitstärkste Wert im EuroStoxx 50 hinter der Deutschen Bank. In London gewannen Titel von Legal & General Group 1,41 Prozent auf 82,95 Pence.


Positiv wirkte sich Börsianern zufolge ebenfalls eine Studie der UBS aus, in der neben der Deutschen Bank auch Barclays auf «Buy» hochgestuft wurden. Die Sorgen über die strategische Ausrichtung des Unternehmens seien gesunken und die Titel seien attraktiv bewertet, schrieb Analyst John-Paul Crutchley in einer aktuellen Studie. Barclays gewannen als einer der Favoriten im «Footsie» 2,68 Prozent auf 323,95 Pence.


Etwas weniger deutlich hingegen legten in Mailand die Papiere von Intesa SanPaolo zu. Sie rückten nur um 0,48 Prozent auf 3,152 Euro vor. Die italienische Kartellbehörde will nun bis zum 22. Februar prüfen, ob die 2006 festgelegten Bedingungen für die Fusion der ehemaligen Banken Sanpaolo und Banca Intesa zur neuen Intesa SanPaolo verletzt wurden.


Ebenfalls von einem positiven Analystenkommentar profitierten die Aktien von Veolia Environnement. Sie sprangen mit plus 4,10 Prozent auf 25,14 Euro an die Spitze des CAC-40-Index. Goldman Sachs hatte die Papiere des französischen Eisenbahnbetreibers und Umweltdienstleisters auf seine «Pan-Europe Conviction Buy List» gesetzt. Zudem hoben die Analysten das Kursziel von 31,00 auf 34,00 Euro an. Die Papiere dürften besonders deutlich von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren, schrieben die Experten.


In Paris legten ferner die Titel von Renault um 0,52 Prozent auf 39,90 Euro zu. Einem Bericht der französischen Zeitung «La Tribune» zufolge verhandelt der Autobauer Daimler mit dem französischen Wettbewerber über eine umfangreiche Zusammenarbeit in der Massenproduktion. Eine Vereinbarung dürfte aber nicht mehr im Januar besiegelt werden. Zudem hiess es, dass eine gegenseitige Beteiligung nicht geplant sei. Die Zeitung meldete ausserdem, dass Renault den neuen Clio 4 in der Türkei produzieren könnte, um Kosten zu sparen.


Anteilsscheine des Wettbewerbers PSA Peugeot Citroen gewannen 0,75 Prozent auf 26,905 Euro. Der französische Automobilhersteller erwartet nach seinem Rekordabsatz in Deutschland im abgelaufenen Jahr keinen verheerenden Absturz. «Die Horrorszenarien werden 2010 nicht eintreten», sagte Deutschland-Chef Thomas Bauch im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. In dem schwierigen Umfeld will Peugeot aber besser abschneiden als die Wettbewerber. Seine Zuversicht stützt Bauch auf die neuen und künftigen Fahrzeuge des Konzerns.


Zudem stiegen die Aktien von EADS um 0,77 Prozent auf 14,32 Euro. Vertreter der Bestellerländer des Militärflugzeuges A400M der EADS-Tochter Airbus treffen sich in der kommenden Woche, um die Finanzierung des Projektes zu besprechen. Dies sagte ein Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums. (awp/mc/ps/08)

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