CH-Schluss: Leichtes Minus – 6’600 nicht gehalten

Enttäuscht hat die Investoren dabei vor allem die unerwartet niedrige Zahl der verkauften Neubauten, was auch in New York zu einem negativen Start der Börsen geführt hat. Schwächer als erwartet fiel aber auch der Index zum Konsumentenvertrauen der Uni Michigan aus. Trotz Minus zum Handelsschluss ergab sich in der kurzen Woche insgesamt ein Plus von 1,8%.


Der SMI verlor am Mittwoch 0,04% auf 6’579,98 Punkte, wogegen der breite Swiss Performance Index (SPI) mit der Schlussauktion wieder ins Plus rutschte und 0,02% auf 5’648,15 Punkte anzog. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte dank der beschränkten Gewichtung der Schwergewichte um 0,20% auf 1’004,04 Punkte zu.


Mit zu den schwächsten Aktien gehörten die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (-0,5%). Händler begründeten diese Verluste mit Umschichtungen innerhalb des Sektors hin zu Manpower. Eine Studie von Merrill Lynch war dafür der Auslöser.


Für das letztlich knappe Minus des SMI waren aber vor allem Nestlé (-0,3%) und Roche (-0,7%) verantwortlich. Bei Nestlé war aus Bankenkreisen zu vernehmen, dass sich der Nahrungsmittelkonzern schon im Januar von der an Alcon gehaltenen Restbeteiligung trennen wolle. Aus dem Novartis vertraglich andienbaren 52%-Paket werden Nestlé rund 28 Mrd USD zufliessen, was die Gerüchte um eine mögliche Grossübernahme durch Nestlé Schub verleiht. Der Meldung über die Einstellung der Produktion in Simbabwe dürfte dagegen kaum marktbewegendes Potential gehabt haben.


Den Genussscheinen von Roche brachte die Beendigung eines Rechtsstreites in den USA keine positiven Impulse. Roche konnte den Patentrechtsstreit mit Amgen beilegen, indem der Basler Pharmakonzern die fünf fraglichen Amgen-Patente für EPO anerkannt hat. Im Gegenzug darf Roche sein Medikament Mircera in den USA erst ab Mitte 2014 im Rahmen einer eingeschränkten Lizenzvereinbarung vermarkten.


Kleine Verluste mussten im SMI/SLI-Segment daneben einzig noch Syngenta, Synthes, Richemont, Swiss Life und UBS hinnehmen.


Die lange Gewinnerliste wurde von Nobel Biocare (+3,4%) angeführt. Hier habe es wohl «Window Dressing», also Portfoliopflege gegeben, hiess es in Marktkreisen. Nobel Biocare hat im bisherigen Jahresverlauf über 60% zugelegt und kommt daher im Portfolio gut daher. Dahinter belegten Petroplus (+1,5%) sowie einzige Finanzwerte wie Bâloise (+2,3%), Julius Bär (+1,6%) und ZFS (+1,4%) die Plätze. Und mehr als 0,5% zogen nur noch Holcim (+1,3%) und Logitech (+0,6%) an.


Im breiten Markt legten Helvetia um 0,6% zu, nachdem das Unternehmen den Ausbau der Partnerschaft mit der spanischen Bancaja bekanntgegeben hat. AFG zogen gar um 2,5% an. Finanzchef Felix Bodmer hat in einem Interview erklärt, dass das zweite Halbjahr 2009 besser gelaufen sei als das erste; für schwarze Zahlen im Gesamtjahr reiche es allerdings nicht.


Für einmal zeigten OC Oerlikon (+10,1%) eine markante Erholung auf die drastischen Verluste der vergangenen Wochen. Dagegen gaben Bell 3,4% nach. Der Fleischverarbeiter hat die Übernahme des belgischen Handelsunternehmens Marco Polo bekanntgegeben. (awp/mc/pg/29)

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