SNB: Auslandvermögen gehen 2008 deutlich zurück
Dies entspreche dem Stand von Ende 2006. Der Rückgang sei auf drei Faktoren zurückzuführen: Erstens hätten die Banken die Interbankenforderungen und -verpflichtungen deutlich abgebaut. Zweitens hätten die Wertpapiere aufgrund der sinkenden Börsenkurse massiv an Wert verloren und drittens habe der stärkere Franken zu Bewertungsverlusten auf den Beständen in Fremdwährungen geführt.
Bewertungsverluste
Die Höherbewertung des Frankens führte nicht nur bei den Portfolioninvestitionen zu Bewertungsverlusten, sondern auch bei den anderen Positionen des Auslandvermögens. Während 82% der Auslandaktiven in fremder Währung gehalten wurden, waren es lediglich 42% bei den Auslandpassiven. Entsprechend seien die Bewertungsverluste auf den Aktiven deutlich höher gewesen als bei den Passiven, so die SNB.
Direktinvestitionen sinken 2008 auf 55 Mrd CHF
Die Direktinvestitionen aus der Schweiz im Ausland sind 2008 auf 55 Mrd CHF gesunken. Als Der Rückgang ist gemäss einer Mitteilung der Schweizerische Nationalbank (SNB) vom Donnerstag durch die ausländisch beherrschte Finanz- und Holdinggesellschaften geprägt, welche 5 Mrd CHF aus den Beteiligungen im Ausland abzogen. Die Direktinvestitionen der übrigen Unternehmen stiegen hingegen deutlich. Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz gingen klar zurück, nachdem im Vorjahr ein Rekordwert resultiert hatte.
Investitionen vornehmnlich in USA und Europa
Die Schweizer Unternehmen investierten überwiegend in der EU und den USA. In die EU floss allerdings mit 13 Mrd CHF deutlich weniger Kapital als im Vorjahr (35 Mrd CHF). Am meisten investierten Schweizer Unternehmen im Holdingstandort Luxemburg. Ins übrige Europa floss mit 23 Mrd CHF fast doppelt so vie wie in die EU. Dabei entfiel der grösste Teil auf die Offshore Finanzzentren Europas, wobei es sich vor allem um Kapitalexporte der Banken und Versicherungen zur Rekapitalisierung von Tochtergesellschaften handelte. In die Vereinigten Staaten flossen 26 Mrd CHF. Aus Asien wurden hingegen netto 1 Mrd CHF abgezogen. Der Bestand an Direktinvestitionen erhöhte sich um 44 Mrd auf 809 Mrd CHF.
Mehr Beschäftigte im Ausland
Die schweizerischen Unternehmen erhöhten den Personalbestand in Tochterunternehmen im Ausland auf 2,44 (VJ 2,35) Mio Personen. Neben Akquisitionen trugen Sitzverlegungen von Konzernen in die Schweiz zum Anstieg bei, da die Beschäftigten in deren Tochtergesellschaften im Ausland neu zum Personalbestand im Ausland gezählt wurden. Im Inland steigerten diejenigen schweizerischen Unternehmen, die über Direktinvestitionen im Ausland verfügen, ihren Personalbestand um 4% auf 843’000.
Hoher Anteil an Direktinvestitionen
Die Schweiz verfügt im Vergleich mit anderen Ländern über verhältnismässig hohe Direktinvestitionen. Dies zeigt das Verhältnis zwischen dem Bestand der schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland und dem nominellen Bruttoinlandprodukt (BIP), welches Ende 2008 bei 149% lag. In den Niederlanden betrug dieses Verhältnis 97%, in Irland lediglich 59%. Noch 1990 hatte dieses für die Schweiz nur 26% betragen, womit die Schweiz hinter den Niederlanden und Irland rangierte.
Ausländische Firmen investieren in der Schweiz weniger
Die ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz lagen 2008 bei 6 Mrd CHF und damit deutlich unter dem Rekordwert von 62 Mrd CHF aus dem Vorjahr. Damals wurden vor allem Erträge reinvestiert und Akquisitionen getätigt. Beide Investitionsarten fielen im Berichtsjahr deutlich tiefer aus. Zudem drückten Desinvestitionen die ausländischen Direktinvestitionen nach unten. (awp/mc/ps/14)