EU-Eröffnung: Freundlich – Banken-und Rohstoffwerte stützen

In Paris gewann der CAC-40-Index 0,68 Prozent auf 3.924,40 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,90 Prozent auf 5.291,52 Zähler.


Es waren denn auch erneut Finanztitel, zusammen mit Rohstoffaktien, die zum Wochenschluss den Markt trugen. ING setzten sich mit einem Kursplus von 5,39 Prozent auf 6,352 Euro an die Spitze des EuroStoxx. Der niederländische Finanzkonzern teilte mit, dem Staat fünf Milliarden Euro an Kapitalhilfen zurückzahlen zu wollen. Als Termin sei der 21. Dezember vorgesehen. Weitere Bankenwerte wie Credit Agricole, Barclays und UBS verteuerten sich ebenfalls um ein bis zwei Prozent.


Bei den Rohstoffaktien waren die jüngsten Konjunkturdaten aus China der treibende Faktor. So stieg etwa die Industrieproduktion Chinas im November so stark wie zuletzt Mitte 2007. Im Stoxx 50 waren es entsprechend die Papiere von BHP Billiton, Rio Tinto und Anglo American, die besonders hoch in der Gunst der Börsianer standen. BHP stiegen um 2,05 Prozent auf 1.888 Pence, Rio Tinto um 1,89 Prozent auf 3.153,50 Pence und Anglo arbeiteten sich um 1,98 Prozent auf 2.573 Pence vor.


«Der Markt schleppt sich in Richtung Jahresende, wie wir in den vergangenen Tagen beobachten konnten», sagte Carsten Klude, Chefökonom von M.M.Warburg. «Vor allem die heute anstehenden US-Daten, allen voran die Einzelhandelsumsätze sowie das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan, dürften am Nachmittag den Markt noch einmal bewegen.» Allerdings sollten Marktteilnehmer nicht zu viel erwarten, fügte der Experte hinzu.


Pharmawerte rücken ebenfalls in den Fokus. Der Schweizer Pharmakonzern Roche kommt bei der Entwicklung von Ocrelizumab zur Behandlung von rheumatoider Arthritis voran. Eine erste Phase-III-Studie mit dem Wirkstoff habe ihren primären Endpunkt in Hinblick auf die Wirksamkeit des Mittels erreicht, teilte Roche mit. Ausserdem beendeten der Pharmakonzern und das Massachusetts General Hospital eine Studie zu Herzversagen aufgrund positiver Ergebnisse früher als erwartet. Trotz der insgesamt erfreulichen Nachrichten, tendierten die Aktien mit einem Minus von 0,06 Prozent bei 168,80 Franken leicht im Minus.


Intercell machten erneut von sich reden und kletterten um 2,72 Prozent auf 27,17 Euro: Der österreichische Impfstoffentwickler kündigte an, mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline eine strategische Allianz einzugehen. Intercell erhalte eine Zahlung von 33,6 Millionen Euro, während sich die Briten im Gegenzug mit bis zu fünf Prozent an dem Wiener Unternehmen beteiligen, teilte das Unternehmen mit. Bereits am Vortag hatten die Papiere der Österreicher wegen Gerüchten, Novartis habe Interesse an einer Übernahme, zum Teil deutliche Gewinne verbucht.


Bei den Einzelwerten stach zudem noch Thales mit einem Plus von 4,28 Prozent auf 34,255 Euro positiv hervor. Europas grösster Rüstungselektronikkonzern will seine Produktivität in den kommenden fünf Jahren um 1,3 Milliarden Euro steigern. Die Organisations- und Managementstrukturen sollten gestrafft und die Kosten gesenkt werden, teilte der Konzern am Freitag weiter mit. Weitere Rüstungswerte wie EADS und Rheinmetall gewannen ebenfalls um die zwei Prozent hinzu. (awp/mc/ps/11)

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