Grossbritannien erhebt Sondersteuer für Banker-Boni

Dabei werden jedoch die Banken auf ihren Bonus-Pool besteuert. Die Banker müssen dann anschliessend noch auf ihr Gehalt plus Bonus den bisherigen Steuersatz zahlen. Die neue Abgabe würden dem Staat 550 Millionen Pfund einbringen, womit unter anderem Arbeitslose wieder in die Beschäftigung gebracht werden sollen, sagte Darling.


Kritik der Opposition
Die Opposition kritisierte die Massnahme als Populismus. Banker hatten zudem vor einer Abwanderung gewarnt, da London so die besten Leute vergraule. Die britische Regierung hatte mehrere Banken mit Steuergeldern retten müssen, weshalb der Ärger über hohe Banker-Boni gewachsen war.


Krise und Defizit tiefer als erwartet
Darling räumte derweil ein, dass die Krise und das Haushaltsdefizit tiefer seien als erwartet. Er gehe jedoch davon aus, dass die Wirtschaft vom kommenden Jahr an wieder wächst. Grossbritannien ist mit Spanien das letzte grosse EU-Land, das noch in der Rezession ist. Darling sagte, die Wirtschaft werde dieses Jahr um 4,75 Prozent sinken und nicht um 3,5 Prozent wie im April bei Beginn des Finanzjahres angekündigt. Auch die Neuverschuldung ist höher als vorausgesagt: Sie liegt in diesem Jahr bei 178 Milliarden Pfund, drei Milliarden Pfund höher als zuvor angenommen.


Verschärfter Druck
Damit liegt das Defizit Grossbritanniens bei 12,6 Prozent des Brutto-Inlandsproduktes (BIP). Bis zum Jahr 2014/15 soll es 4,4 Prozent betragen. Doch auch damit liegen die Briten noch über dem EU-Limit von 3,0 Prozent. Die Labour-Regierung steht unter verschärften Druck, ihr Versprechen einzuhalten, das Defizit in den kommenden vier Jahre zu halbieren. Es ist der letzte Zwischen-Haushaltsbericht vor den anstehenden Parlamentswahlen. Diese müssen bis spätestens Juni 2010 stattfinden. (awp/mc/pg/26)

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