Neues Milliarden-Konjunkturpaket in Japan

«Die finanzielle Situation in unserem Land ist sehr ernst», sagte Japans Finanzminister Hirohisa Fujii in Tokio. Die Staatsverschuldung werde in diesem Jahr – erstmals seit 1946 – die Steuereinnahmen übersteigen. Die Bank von Japan hatte in der vergangenen Woche den Banken 10 Billionen Yen für drei Monate quasi zu einem Null-Zins zur Verfügung zu stellen. Die Zentralbank hofft, dass die Kreditinstitute das «billige» Geld an Unternehmen und Verbraucher, um Investitionen und den Konsum anzukurbeln. Die Wirtschaft, die massiv vom Export abhängt, leidet weiter unter den Folgen der schweren Krise und kämpft derzeit mit einem starken Yen, der japanische Waren auf dem Weltmarkt teuer macht.


Leistungsbilanz erholt sich kräftig
Gleichzeitig wurde bekannt, dass sich die japanische Leistungsbilanz im Oktober kräftig erholt hat. Der Überschuss der Leistungsbilanz sei auf Jahressicht um 42,7 Prozent auf 1,3976 Billionen Yen (10,6 Milliarden Euro) geklettert, teilte die Regierung mit. Ökonomen hatten jedoch einen noch deutlicheren Anstieg um 51,4 Prozent erwartet. Grund für die Erholung waren vor allem höhere Ausfuhren und damit auch ein grösserer Überschuss der Handelsbilanz.


Frühindikatoren steigen achten Monat in Folge
Der Sammelindex der Frühindikatoren ist im Oktober den achten Monat in Folge gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat sei der Indikator um 2,2 Punkte geklettert, teilte die Regierug mit. Auch der gleichlaufende Indikator, der die aktuelle wirtschaftliche Lage widerspiegelt, legte weiter zu. Er stieg im Monatsvergleich um 1,1 Punkte und damit zum siebten Mal in Folge. Der nachlaufende Index stieg um 1,7 Punkte. (awp/mc/pg/08)

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