CH-Verlauf: Knapp behauptet – Verluste etwas reduziert
Ob es zu einem Jahresend-Rally kommen wird, ist dem Händler zufolge weiterhin ungewiss. «Im Moment hat die Kraft noch nicht gereicht, um die wichtige Grenze von 6’500 Punkten nachhaltig zu überschreiten», sagte der Händler. Sollte dies der Fall werden, seien bis Jahresende SMI-Kurse bis gegen 7’000 Punkte möglich.
Bis um 11.50 Uhr verliert der SMI 0,30% auf 6’481,41 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt um 0,35% auf 991,13 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,25% auf 5’570,09 Punkte.
Auch am Mittag stehen die Bankenwerte überdurchschnittlich unter Druck. Die rote Laterne halten dabei weiterhin Julius Bär (-2,2%). Die Grossbank hat mit dem Credit Suisse Asset Management Funds einen neuen Aktionär gefunden, der Fonds hält 3,25%. CS (-1,2%) und UBS (-0,7%) werden ebenfalls überproportional zurückgenommen. UBS hat den Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zur Wahl in den Verwaltungsrat nominiert.
Moderater sinken die Versicherer ZFS (-0,4%), Swiss Re (-0,%) und Swiss Life (-0,4%). Für Swiss Life hat Helvea die Einstufung auf «Buy» von bisher «Accumulate» erhöht. Baloise (+0,2%) halten sich dagegen weiterhin im Plus. JPMorgan hat das Rating für den Titel auf «Overweight» von bisher «Neutral» erhöht. Die Papiere hätten sich angesichts der fehlenden Kurskatalysatoren schlechter als der Markt entwickelt und seien daher unterbewertet, heisst es in einer Studie.
Zu den schwächsten Werten zählen neben Julius Bär auch Adecco (-1,7%). Die Titel leiden nach dem Freitagsplus von gegen 8% unter Gewinnmitnahmen. Händler machten vor allem die über den Erwartungen ausgefallen US-Arbeitsmarktdaten für den markanten Kursanstieg vor dem Wochenende verantwortlich.
SGS (-0,6%) sinken etwas stärker als der Gesamtmarkt. Der Warenprüfkonzern geht davon aus, die Prognosen für 2009 zu erreichen, wie CEO Chris Kirk in einem Interview sagte. Allerdings werde es sehr anspruchsvoll, das Gewinnziel 2011 zu erreichen.
Von den Pharmaschwergewichten verbilligen sich Roche (-0,5%), während Novartis (+0,4%) zulegen. Die Citigroup hat das Kursziel für Novartis erhöht und das Rating mit «Buy» bestätigt. Als Grund nennt der zuständige Analyst die höhere Bewertung der Produkte-Pipeline. Zudem erwartet er einen positiven Nachrichtenfluss vom bevorstehenden Investorentag.
Nestlé notieren unverändert. Vor dem Wochenende kursierten Gerüchte, wonach der Konzern nun doch mit der amerikanischen Hershey Gespräche bezüglich Cadbury führe. Bekanntlich will die amerikanische Kraft die englische Cadbury übernehmen, was letztere allerdings ablehnt.
Die grössten Kursgewinne sichern sich zum Berichtszeitpunkt Lonza (+2,1%). Für Händler handelt es sich dabei um eine Reaktion auf die herben Verlusten der letzten Woche. Neben Lonza legen auch Petroplus (+1,2%), Nobel Biocare (+0,9%) oder Logitech (+0,8%) einigermassen deutlich zu.
Am breiten Markt profilieren sich Micronas (+7,1%) weiterhin mit den grössten Kursgewinnern. Goldman Sachs hat die Einstufung für den Titel auf «Buy» von bisher «Neutral» angehoben. Nach dem Ausverkauf der Aktien seien die Titel nun attraktiv bewertet, lautet die Begründung.
Auch Calida (+1,0%) erhalten von Analystenseite Flügel. Ein kürzlich durchgeführtes Interview habe ihn dazu veranlasst, seine doch sehr pessimistischen Schätzungen zu erhöhen, schreibt der ZKB-Analyst Marco Strittmatter in einem Kommentar. Folglich erhöhe er das Rating auf «Marktgewichten» von «Untergewichten».
Unter Druck stehen dagegen Bellevue (-1,3%) nach einer Gewinnwarnung am Freitagabend. (awp/mc/ps/17)