US-Eröffnung: Fest – Gute Arbeitsmarktdaten treiben die Indizes an
Experten hatten mit einem mehr als zehnmal so grossen Abbau um 130.000 Stellen gerechnet. Zudem waren in den Vereinigten Staaten die Industrieaufträge im Oktober unerwartet gestiegen.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) kletterte im frühen Handel um 1,18 Prozent auf 10.488,36 Zähler und notierte zwischenzeitlich gar so hoch wie noch nie in diesem Jahr. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,33 Prozent auf 1.114,58 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 1,74 Prozent auf 2.210,91 Zähler nach oben. Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 1,61 Prozent auf 1.811,67 Zähler.
Zu den Favoriten im Dow-Jones-Index zählten die Papiere von Boeing , die um 2,42 Prozent auf 55,07 US-Dollar kletterten. Der Flugzeugbauer hatte einen zweiten Käufer für die Passagierversion des neuesten Jumbo-Jets 747-8 gefunden. Die Fluggesellschaft Korean Air kündigte die Bestellung von fünf Fliegern des Typs an. Bislang hatte lediglich die Deutsche Lufthansa das Flugzeug bestellt, während sich der Flieger als Frachter gut verkauft. Nach Listenpreisen hat die Order der Gesellschaft aus Südkorea einen Wert von 1,5 Milliarden Dollar.
Auch die Aktien von Finanzinstituten rückten einmal mehr in den Fokus. So forciert die Grossbank Bank of America einem Bericht zufolge die Suche nach einem neuen Chef. Die Nachfolgersuche gestaltet sich bisher mehr als schwierig – unter anderem deshalb, weil die Bank weiter mit 45 Milliarden Dollar staatlichem Kapital gestützt wird und daher die Gehälter für die Vorstände begrenzt sind. Die Bank hatte allerdings in dieser Woche angekündigt, dem Staat das Geld noch in diesem Jahr zurückzahlen zu wollen. 26 Milliarden Dollar will die Bank aus vorhandenen Mitteln schöpfen. 19 Milliarden Dollar hat sich das Institut, das unter den Banken zu den grössten Verlierern der Finanzkrise gehört, am Kapitalmarkt geholt. Die Titel der Bank of America stiegen um 2,16 Prozent auf 16,10 Dollar.
Ebenfalls nach oben ging es für die Papiere der American International Group . Sie verteuerten sich um 1,54 Prozent auf 30,35 Dollar. Der staatlich gestützte Versicherer könnte durch den Börsengang seiner asiatischen Lebensversicherungssparte laut einem Pressebericht bis zu 10 Milliarden Dollar einnehmen. Das «Wall Street Journal» zitiert mit der Sache vertraute Personen, die die erwarteten Einnahmen auf 5 bis 10 Milliarden Dollar beziffern.
Zudem weigert sich der Lebensmittelkonzern Kraft Foods im Kampf um den britischen Schokoladenhersteller Cadbury wie erwartet, bei der Vorlage der offiziellen Offerte sein Gebot nachzubessern. Demzufolge sollen die Cadbury-Anteilseigner je Aktie weiterhin 0,2589 Kraft-Papiere sowie 300 Britische Pence in bar erhalten. Zu aktuellen Aktien- und Wechselkursen ist die Offerte 10,1 Milliarden Pfund (11,2 Milliarden Euro) oder 713 Pence je Aktie wert und liegt damit zirka zehn Prozent unter dem aktuellen Cadbury-Kurs. Kraft-Titel legten um 0,49 Prozent auf 26,55 Dollar zu.
Der Netzwerkausrüster Cisco Systems erhielt derweil die Kontrolle über 90 Prozent der Aktien des norwegischen Videokonferenz-Spezialisten Tandberg . Das Geschäft mit Videokonferenzen gilt als Wachstumsmarkt, weil Unternehmen damit etwa Reisekosten einsparen können. Cisco-Aktien stiegen um 2,10 Prozent auf 24,33 Dollar, Papiere von Tandberg notierten zuletzt in Oslo kaum verändert.
Klarer Verlierer am Markt waren die Anteilsscheine von DuPont mit einem Minus von 3,79 Prozent auf 33,51 Dollar. Der Chemiekonzern hatte einen Rückschlag bei der Markteinführung einer neuen Saatguttechnologie hinnehmen müssen.
Ausserhalb des Dow schossen die Titel von Big Lots um 17,46 Prozent auf 27,65 Dollar in die Höhe. Der Quartalsgewinn des US-Einzelhändlers war besser ausgefallen als erwartet. Zudem hatte das Unternehmen den Ausblick angehoben. (awp/mc/pg/26)