EU-Verlauf: Leichter – Gewinnmitnahmen nach Vortagesplus, Daten stützen

«Es tut ganz gut, ein wenig rote Kurse zu sehen. Die jüngste Euphorie am Markt war schwer nachzuvollziehen und ist ein wenig zu weit gelaufen», sagte Stratege Howard Wheeldon von BGC Partners. Am Nachmittag richte sich dann der Blick auf zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA.


Die grösste Bewegung gab es europaweit im Bankensektor. Die angeschlagene Lloyds Banking Group lockt die Investoren bei ihrer anstehenden Kapitalerhöhung mit einem hohen Abschlag. Die neuen Aktien würden zu 37 Pence das Stück angeboten – ein Abschlag zum Vortagesschluss von fast 60 Prozent. Dies laste zusammen mit Verlusten asiatischer Finanzwerte auf der Stimmung im Sektor, hiess es von Händlern. Lloyds selbst zeigten sich allerdings unbeeindruckt und gewannen 1,13 Prozent auf 92,51 Pence – am Markt sei ein noch grösserer Abschlag befürchtet worden. Unterdessen ging es für Societe Generale um 1,96 Prozent auf 48,13 Euro nach unten, auch die Konkurrenten wie Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) oder BNP Paribas kamen unter Druck. In der Schweiz verloren UBS zusätzlich belastet von einer negativen Studie von Merrill Lynch 2,18 Prozent auf 16,13 Franken. Aber auch für Credit Suisse , die in der Studie deutlich besser als der Branchenkollege wegkamen, ging es nach unten.


Minen- und Rohstoffwerte legten ebenfalls nach den kräftigen Gewinnen vom Vortag den Rückwärtsgang ein. Vedanta verloren 0,99 Prozent auf 2.395,00 Pence, auch Rio Tinto gaben nach. Händlern zufolge gibt es Gerüchte, dass sich die staatliche Chinalco von ihrem Anteil an Rio Tinto trennen müsse. Rio Tinto lehnte einen Kommentar ab. Bei den Ölwerten verloren Total 0,75 Prozent auf 42,38 Euro.


Gegen den Trend hielten sich Carrefour mit plus 3,72 Prozent auf 32,725 Euro an der Spitze im EuroStoxx. JPMorgan hatte die Titel des französischen Einzelhändlers von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 33 auf 40 Euro erhöht. Zudem wurden die Papiere in die «Analyst Focus List» aufgenommen. Die Chancen für eine erfolgreiche Trendwende stünden bei 80 Prozent und diese sei die Basis für das neue Kursziel, hiess es in der Studie. Einer teilweisen Zerschlagung, die dann zu einem Wert je Aktie von 52 Euro führen würde, werde eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent zugestanden. (awp/mc/pg/11)

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