Clientis Triba Partner Bank geht Kooperation mit Valiant ein
Triba soll gemäss eigenen Angaben auch weiterhin als autonome Regionalbank geführt werden. Von der Kooperation mit Valiant verspricht sich die Regionalbank weitere Synergiepotenziale in der Verarbeitung und Refinanzierung. Valiant werde Triba auch im Bereich der rückwärtigen Dienste unterstützen, was zu einer verbesserten Effizienz führen werde. Die Clientis Triba Partner Bank hat 2008 bei einer Bilanzsumme von 892 Mio CHF einen Jahresgewinn von 3 Mio CHF erwirtschaftet. Die grösste Clientis Bank, die Zürcher Regionalbank hält an der Triba Partner einen Anteil von 18%. Ende 2008 war die Bank durch einen Veruntreuungsfall belastet worden, in deren Folge die Bank eine Kapitalerhöhung vornehmen musste.
Wachstum geht weiter
Valiant-Verwaltungsratspräsident Kurt Streit erwartet, dass die Bankengruppe auch 2010 weitere Kooperation oder Fusionen mit Regionalbanken eingehen wird. Angesichts der wirtschaftlichen Rahmengedingungen mit zunehmenden Kosten, schärferen Regulierungen und einer schrumpfenden Zinsmarge dürfte der Konzentrationsprozess unter den Regionalbanken weitergehen, sagte Streit in einem Interview mit AWP.
Im eigenen Geschäft möchte Valiant «in konzentrischen Kreisen», angrenzend an seine heutigen Marktgebiete, wachsen, so Streit. Bei der Eröffnung neuer Geschäftsstellen lege die Gruppe nach den Anfang 2010 anstehenden Eröffnungen in Basel und Biel einen Marschhalt ein. Für gesunde Banken sei Valiant aber als Plattform immer offen. Im laufenden Jahr hat Valiant neben der Kooperation mit der Clientis Triba Partner Bank mit vier Regionalbanken fusioniert.
Hohes Potenzial der Postfinance-Kooperation
Hohe Erwartungen hat Streit an die Zusammenarbeit von Valiant mit der Postfinance im Kreditgeschäft. Angesichts der hohen Liquidität von Postfinance von rund 30 Mrd CHF liege das Potenzial des Geschäfts bei 10 Mrd CHF und mehr. Das heisse allerdings nicht, dass Valiant und Postfinance in den nächsten 6 bis 12 Monaten 10 Mrd CHF vergeben würden, so Streit: «Die Frage ist vielmehr, was der Markt aufnimmt und was man überhaupt platzieren kann.»
Im laufenden Geschäftsjahr werde die Valiant Gruppe trotz der Fusionkosten das Vorjahresergebnis halten können und damit ihr Kernziel für 2009 erreichen, bekräftigte Streit frühere Angaben. Bei einer schrumpfenden Zinsmarge könne Valiant das Zinsergebnis allerdings nur über das Wachstum halten, so der Verwaltungsratspräsident. Das schnelle Wachstum der Neugelder des ersten Halbjahres hat sich laut Streit im zweiten Semester abgeschwächt: Nach wie vor flössen der Bank aber Gelder zu.
Enttäuschung bei Clientis
Bei der Clientis zeigte man sich enttäuscht. Es sei immer schade, wenn man eine Bank verliere, sagte Hans-Ulrich Stucki, Direktor der Clientis AG, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Gerade Fälle wie jener Betrug bei Triba sei ein Grund für den Solidaritätsverbund, der mit seinem Netz eine Hilfe anbiete, so Stucki. Es sei gelungen, die Situation zu stabilisieren und eine Neupositionierung aufzugleisen. Die Clientis-Gruppe verlor in der Vergangenheit mehrere Mitglieder. Umfasste sie 2008 noch 28 Mitglieder, so sind es jetzt 23. Die Bilanzsumme der Regionalbanken-Gruppe liegt bei 15 Mrd. Franken. Sie beschäftigt 650 Angestellte und verfügt über 100 Geschäftsstellen. (awp/mc/pg/08)