CH-Schluss: Knapp behauptet – US-Konjunkturdaten belasten
Die Verbraucherpreise in den USA wiesen für Oktober jedoch einen etwas stärkeren Anstieg auf als prognostiziert und die Baubeginne brachen im vergangenen Monat deutlich ein.
Unter den Standardwerten mangelte es mit dem Auslaufen der Berichtssaison weitgehend an kursrelevanten Neuigkeiten. Unter den einzelnen Branchen waren vor allem konjunktursensitive Werte gesucht, während Finanztitel im Angebot lagen.
Bei der Schlussglocke verlor der SMI um 0,12% auf 6’368,97 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte dagegen minimal um 0,02% auf 981,14 Punkte zu, der breite Swiss Performance Index (SPI) sank leicht um 0,07% auf 5’496,39 Punkte.
Die Titel des Agrochemiunternehmens Syngenta (+2,4%) zeigten sich weit oben auf dem Kurstableau. Die Aktien profitierten von einer Merrill-Lynch-Studie zum europäischen Chemiesektor, wonach die Nachfrage nach Biokraftstoffen wieder ansteigen dürfte.
Nach deutlichen Korrekturen am Vortag legten auch Sonova (+0,8%), Richemont (+1,0%) und Swatch (+1,2%) wieder zu. Positive Aussagen einer Investorenkonferenz stützten die Titel von Givaudan (+0,7%), und ein Kapitalmarkttag liefert den Anlegern von Straumann (unv.) über weite Strecken des Handels Kaufanreize, bis die Aktien ab Mittag nachgaben. Die Titel des Branchennachbarn Nobel Biocare (+0,3%) legten zu. Hier spielten die immer wieder aufkeimenden Übernahmegerüchte eine Rolle, hiess es im Markt.
Indexschwergewicht Nestlé (-0,3%) lies dem Markt wenig Luft nach oben. Nestlé profitierte gemäss Marktbeobachtern über weite Strecken des Handels davon, dass sich Hershey und Ferrero möglicherweise nun mit Kraft einen Übernahmekampf um Cadbury liefern werden und der Nahrungsmittelkonzern aus Vevey sich aus dem Rennen haltet. Zudem hat sich der Value-Investor Warren Buffett kürzlich in Nestlé engagiert, was zumindest das Sentiment positiv beeinflusste.
Die ebenfalls schwergewichteten Roche (+0,1%) profitierten davon, dass das Unternehmen mit dem Cholesterol-Medikament Dalcetrabip weitere Phase-III-Tests beginnt. Novartis gingen unverändert aus dem Handel.
GAM (+1,2%) notierten nach den deutlichen Vortagesavancen im Plus und Julius Bär stiegen um 1,1%. Ansonsten gaben Finanzwerte nach. UBS (-0,1%) gehörten bis kurz vor der Schlussauktion zu den gefragten Titeln. ZFS (-1,5%) büssten trotz einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley an Boden ein. Swiss Life (-1,2%) litten unter einer Sammelklage gegen Tochter AWD, die in Österreich zugelassen wurde. CS gaben 1,8% nach.
Am breiten Markt legte Cosmo (-2,1%) eine Übernahmeofferte für BioXell (+12,9%) vor. BioXell kämpft nach Misserfolgen mit dem Hauptprodukt Elocalcitol seit dem Frühjahr mit Schwierigkeiten, hatte Restrukturierungen eingeleitet sowie sich alle Optionen offen gehalten. Der Gesamt-Übernahmepreis entspricht einer Prämie von rund 17% gegenüber den letzten 60 Tagen. Cosmo-Titel würden vor allem unter der Verwässerung durch die im Rahmen der Transaktion neu auszugebende Aktien leiden, hiess es.
Helvetia (-0,7%) wurden bis kurz vor Handelsende von den Äusserungen ihres CEO gestützt, der gegenüber der Presse von klar zweistelligen Zuwachsraten für 2010 gesprochen hat.
Die Maschinenbautitel von Rieter (+7,2%) und Schweiter (+5,0%) stiegen nach positiven Studien von Helvea und der Bank Vontobel. (awp/mc/pg/31)