CH-Schluss: Verluste – UBS mit roter Laterne – GAM an Tabellenspitze

Nach den zuletzt wieder deutlichen Kursgewinnen sei eine Verschnaufpause aber nötig gewesen. Im Fokus der Investoren standen am Berichtstag insbesondere UBS anlässlich des Investorentages und GAM nach einem Interim-Management-Statement. Dagegen hatten die jüngsten US-Konjunkturdaten kaum einen Einfluss auf das Marktgeschehen.


Bei Börsenschluss sank der SMI um 0,72% auf 6’376,40 Punkte, das Tagestief wurde bei 6’367,78 Punkten markiert. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,84% auf 980,96 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,65% auf 5’500,32 Punkte.


UBS (-3,6%) reagierten anfänglich mit Kursavancen von bis zu 2% auf die Äusserungen von CEO Oswald Grübel am Investorentag, sackten am Nachmittag dann aber markant ins Minus ab. Die Grossbank sieht sich bei ihrer Restrukturierung auf Kurs; es bleibe aber noch vieles zu tun, erklärte der CEO. Von Analysten-Seite wurden die Ziele der UBS als ehrgeizig bezeichnet. Nun liege der Fokus wie erwartet vor allem auf der Ertragsgenerierung. Hierfür sei jedoch nicht nur die Umsetzung der Strategie von Bedeutung, sondern auch die Entwicklung der Märkte.


Von den übrigen Bankenwerten schlossen auch CS (-2,0%) und Julius Bär (-1,5%) mit negativen Vorzeichen. Als grösste Kursgewinner im SMI/SLI behaupteten sich hingegen GAM (+5,8%). Die Investoren reagierten damit auf einen überraschend vorgelegten Zwischenbericht des Assetmanagers. Das Statement selbst, dass keine Angaben zur Erfolgsrechnung enthielt, birgt Analysten zufolge aber wenig Überraschendes. Mit dem heutigen Anstieg würden aber die Abgaben vom Vortag wettgemacht.


Neben GAM zählten Clariant (+1,1%), Nestlé (+0,7%) oder Swisscom (+0,5%) zu den grössten Kursgewinnern. Bei den Avancen von Nestlé verwiesen Händler auf den Einstieg der US-Gesellschaft Berkshire Hathaway. Die Entscheidung Warren Buffetts könne Vorbildfunktion für andere Anleger haben, hiess es. Allerdings sei der Anteil des Investors am Nahrungsmittelgiganten quasi vernachlässigbar.


Dagegen konnten die Pharma-Schwergewichte Novartis (-0,3%) und Roche (-0,3%) nicht von positiven Nachrichten profitieren. Der Impfstoff Influenza A(H1N1) 2009 von Novartis ist wirksamer als bisher angenommen, wie die Auswertung erster Studiendaten mit 4’000 Probanden ergab. Die Roche-Tochter Genentech hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA zwei Gesuche für Indikationserweiterungen zu Avastin eingereicht. Zudem hat das A/H1N1-Erkennungs-Set des Konzerns von der FDA eine so genannte Notfall-Zulassung erhalten.


UBS erhielten am Tabellenende Gesellschaft von Sonova (-3,2%) und den Luxusgüter-Titeln Swatch (-2,6%) und Richemont (-2,5%). Im Handel wurde bei den Abgaben von Sonova auf Gewinnmitnahmen nach den jüngst kräftigen Avancen verwiesen, aber auch auf versiegende Umschichtungsprozesse.


Im breiten Markt schlossen Tornos nach Neunmonatszahlen mit einem Plus von 1,9%. Valora stiegen um 0,3%; beim Detailhändler kam es zu einem personellen Wechsel in der Divisionsleitung Media. Dagegen gaben Tecan um 0,8% nach. Der Anbieter von Laborinstrumenten und -lösungen hat eine OEM-Vereinbarung in den USA abgeschlossen.


Mit den prozentual grössten Verlusten gingen Harwanne (-12,1%) oder Tec-Sem (-5,0%) aus dem Handel, mit den kräftigsten Avancen Ci Com (+7,9%) oder Adval Tech (+5,4%). (awp/mc/ps/30)

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